Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

Anerkennung 2001

Neubau Stadttor Bahnhof Winterthur

Architektur:
Oliver Schwarz Dipl. Architekt ETH SIA BSA, Zürich

Bauherrschaft:
​SBB AG, Infrastruktur Liegenschaften, Zürich

Tor zu den Gleisen, Passepartout für die Stadt

Die innerstädtische Lage des gegen Mitte des 19. Jahrhunderts errichteten Winterthurer Bahnhofs, der sich bald zu einem wichtigen schweizerischen Eisenbahnknotenpunkt entwickelte, ist bis heute ein Zankapfel geblieben. Als Motor und Hindernis zugleich, zerschneidet das Gleisnetz die Stadt in zwei Teile, trennt das Expansionsgebiet Neuwiesen im Westen von dem Altstadtkern Lind im Osten.

Die bereits gegen Ende des 19. Jh. angelegte, erste Fussgängerunterführung zwischen Stadthaus- und Paul-Strasse ist bis heute die einzige geblieben, die diesen Namen verdient. Ihr Tunnelausgang am Bahnhofsvorplatz wurde gegen Ende des 20. Jh. zur Schmuddelzone degradiert, die man im Volksmund nur noch Bermuda-Dreieck nannte.

Heute zeigt sich die Verbindungsader zwischen beiden Stadtteilen in neuem Glanz, unter- wie oberirdisch. Um eine Einkaufszone bereichert, erfreut sich der Gleiszugang unerwarteter Attraktivität.

Die Gesamtgestaltung dieser Bahnhofserweiterung lag in den Händen des Zürcher Architekten Oliver Schwarz.

Sein in makellosem Weiss erstrahlender stählerner Torbau schiebt sich wie ein Passepartout zwischen Bahn und Stadt und schliesst als freistehender Solitär die Lücke zwischen dem eleganten spätklassizistischen Stationsgebäude im Norden und der massstabssprengenden Bausünde eines Warenhauses aus den Siebzigerjahren im Süden.