Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

Anerkennung 2006

Wohnüberbauung Leimbachstrasse

Architektur:
pool Architekten, Zürich

Bauherrschaft:
Baugenossenschaft Freiblick, Zürich und Baugenossenschaft Zurlinden, Zürich

Die Wiederentdeckung der Grossform

Der amtliche stadtzürcherische Legislaturschwerpunkt «10 000 Wohnungen in 10 Jahren» löste vor allem bei den Baugenossenschaften einen spürbaren Willen zur Veränderung aus. An vorderster Front waren es die Genossenschaften, die mit Architekturwettbewerben die Fragen nach dem zeitgenössischen Wohnen stellten. Jede der Bauaufgaben stellte sich spezifischen Problemen und fand entsprechende Antworten, wie die Beispiele am Hagenbuchrain und an der Paul Clairmont-Strasse zeigen.

In Leimbach, am südlichen Rand der Stadt, war wieder ein schwieriges Grundstück Ausgangslage für eine eindrückliche architektonische Lösung. Die steil abfallende Obstbaumwiese wurde von pool Architekten so weit als möglich geschont. Zwei lange, bis sieben Stockwerke hohe Bauten nehmen die 120 Familienwohnungen auf. Die beiden Volumen wurden an den nördlichen und westlichen Parzellenrand gesetzt und die Wohnungen so konzipiert, dass alle eine Aussicht auf die frei gespielte Wiese und über das Sihltal bis in die Alpen haben.

Die Wohnsiedlung an der Leimbachstrasse beweist, dass Grossstrukturen an der Peripherie möglich sind, wie schon in den Sechziger und Siebziger Jahren, als Leimbach in den Sog der Stadt geriet. Die Unterteilung und Staffelung der Gebäude in jeweils drei Abschnitte sowie die versetzte Anordnung der Balkone nehmen den grossen Baumassen die Wucht. Mit ihren expressiven Dachformen, die von der maximalen Ausnützung der zulässigen Gebäudehöhe herrühren, und mit den Fassaden aus grauen Schiefer-Schindeln gleichen die beiden grossen Häuser zwei schlafenden Reptilien am Stadtrand.