Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

Auszeichnung 2019

Wohnüberbauung Hagmannareal, Winterthur

Architektur
ARGE Hagmannareal
weberbrunner Architekten und Soppelsa Architekten, Zürich

Bauherrschaft
Fritz Hagmann, Winterthur

«Das charmante, bestehende Gewerbehaus wird in das neue Wohnhausprojekt integriert. Dadurch entsteht ein lebendiger Wohn- und Arbeitsort mit eigenständiger Identität.»
weberbrunner Architekten / Soppelsa Architekten

Grosszügigkeit und zugleich Bescheidenheit: Auf dem Hagmannareal kommt beides auf bestechende Art zusammen. Wie so vieles andere auch: Zuerst ein Bauherr, der nicht den maximalen Profit aus seinem Boden presst, sondern Wohnraum anbietet, in dem sich die Leute wohlfühlen. Hinzu kommen Architekten, ausgewählt in einem Wettbewerb, die ganz offensichtlich mit der Bauherrschaft auf gleicher Wellenlänge sind und auf allen Ebenen den richtigen Ton treffen. Sie lassen die alten Gewerbebauten stehen und schaffen eine regelrechte Dichte-Insel, indem sie die bestehenden Häuser mit einer bis sechs Geschosse hohen Hofrandbebauung umgürten. Anders als beim konventionellen Blockrand funktionieren hier die Aussenraumqualitäten umgekehrt: Zusammen mit dem Werkstattgebäude entsteht ein urban anmutender Hof, über den alle Wege führen. Nach aussen hin stülpen sich die Balkone aus der Fassade und bieten den Wohnungen Blicke ins Grüne. Der Hof wird von den Bewohnern mit einer Leichtigkeit in Beschlag genommen, die deutlich macht, dass Architektur ein niederschwelliges Angebot macht. Das ganz von sägerohen Douglasien-Brettern eingekleidete Gebäude ist eine für alle leicht lesbare Reminiszenz an gewerbliche Vergangenheit des Areals – die übrigens auch eine Gegenwart ist: In den Werkstätten wird gearbeitet und produziert.