Von Weitem wirkt die Anlage wie ein grosser Landwirtschaftsbetrieb: ein stattliches, massives Haus, einige flache Holzbauten, alles harmonisch in das Gelände und die Landschaft eingepasst. Es handelt sich allerdings um die Vollzugsanstalt Bachtel, seit Ende des 19. Jahrhunderts ein Ort der «Korrektion», heute eine Institution des offenen Strafvollzugs. Die Neubauten der jüngsten Erweiterungsetappe zeichnen sich durch die markante rote Farbgebung des Holzkleides aus, gleichzeitig bleiben sie im architektonischen Ausdruck diskret und zurückhaltend. Durch die Aufteilung des umfangreichen Raumprogramms mit Wohntrakt, Werkstätten, Wäscherei und Verwaltung in fünf Gebäude konnten die Architekturschaffen- den die Kleinmassstäblichkeit des Orts erhalten. Wichtig für den Gesamteindruck sind auch die bestehenden Gebäude, die nun zusammen mit den Neubauten ein neues Ganzes bilden. Kleine Verfremdungen wie die formale Umwandlung der sonst üblichen Gefängnisgitter in Spaliere tragen zu der ruhigen und gelassenen Atmosphäre vor Ort bei – keine Selbstverständlichkeit bei Bauten für den Strafvollzug.
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