Am Anfang stand ein «Wertepapier» mit der zentralen Frage: Wie wollen wir leben? Naturnah, in lebendiger Nachbarschaft, mit weniger Ressourcenverbrauch, mit weniger motorisierter Mobilität. Doch dies ist schneller gesagt als getan. Damit die Wohnsiedlung Kuppe an schönster Aussichtslage über dem Zürichsee ohne eigene Parkplätze bewilligt werden konnte, musste zunächst die Horgener Bauordnung geändert werden. Es braucht also einen langen Atem, wer wirklich etwas verändern will. Der Wegfall der Tiefgarage eröffnete den Architektinnen und Architekten allerdings neue Möglichkeiten. Sie konnten die Bauten frei um eine gemeinsame Mitte gruppieren und diesen kollektiven Raum bepflanzen, sogar mit Bäumen. Wie provisorisch abgestellt stehen die Bauten auf dem Boden; das Thema des geringen ökologischen Fussabdrucks wurde hier direkt und leicht lesbar in Architektur übersetzt. Fünf Reihenhäuser bilden ein grösseres Haus, das wiederum von einem weiten Dach zusammengehalten wird. Jedes der Reihenhäuser ist zur gemeinsamen Wiese mit grossen, über zwei Geschosse reichenden Holzläden ausgestattet, die an Scheunentore erinnern und die eine Regulierung der Privatsphäre erlauben. Die Wohnungen überzeugen durch ihre Kompaktheit und die liebevollen Details – stringent und zugleich sehr poetisch.
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