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Atelierwohnhaus, Brüttisellen

Architektur

Oliver Schwarz Architekten eth sia bsa

ryffel + ryffel landschaftsarchitekten blsa/sia

BAUHERRSCHAFT

Oliver Schwarz

1951 errichteten meine Eltern am Dorfrand von Brüttisellen ein Atelier-Einfamilienhaus. 2020 entschied ich aufgrund der besseren Ausnutzung und des vielfältigeren Angebots unterschiedlicher Wohnungsgrössen die Häuser durch einen Neubau zu ersetzen. Umgeben von der 1975 erstellten Autobahn und den Einfamilienhäusern aus den 30er bis 70er Jahre entstand ein Neubau mit 7 Atelierwohnungen in der Grösse von 1.5 bis 4.5 Zimmer. Die Tradition des elterlichen Hauses als Ort des Wohnens und Arbeitens wird weitergeführt.

Das Gebäude ist im Erdgeschoss umschreitbar. Die Autos stehen im offenen Teil des Erdgeschosses, die Strasse ist Teil der Freifläche des Hauses. Die Terrassen im mittleren Geschoss sind durch Brücken mit der Umgebung verbunden, die einzelnen Kellerräume von aussen wie von innen zugänglich. Der Freiraum ist der Kommunikationsraum für die Bewohner.

Die bestehende über 100 Jahre alte Eiche wird als Identifikationsmerkmal des Ortes und der Nachbarschaft erhalten. Der Wurzelbereich der Eiche ist mit befahrbaren Stahlplatten geschützt. Die Verputzfarbe der Gebäudes nimmt Bezug auf die Tonalität der umgebenden Vegetation. In den netzartig gegliederten Fensterflächen reflektierten mosaikartige Himmelsausschnitte. Der durch Stützen, Fensterpfosten und Fenstereinteilung geometrisch rhythmisierte Baukörper lehnt sich an die Endmoräne des Lindthgletschers an.

Auf ein Untergeschoss wird verzichtet. Durchgehende Räume von Ost nach West vereinen den Öffentlichkeitsbezug auf der Strassenseite mit der geschützten Privatheit auf der Westseite. Der Tagesablauf mit seinen Lichtänderungen ist in allen Wohnräumen erlebbar. Die Fernsicht und die Blicke in den privaten Aussenraum sind immer gegenwärtig.
Ein regelmässiger Stützenraster bildet die statische Grundstruktur für eine flexible Raumaufteilung. Umlaufende Fensterbänder ermöglichen flexible Nutzungsanordnungen in den Innenräumen. Durchgehende Fensterbrüstungen sorgen für die notwendige Privatheit, raumhohe Fenster verbinden à Terrain Aussen- und Innenräume. Die unterschiedlichen Stellungen der Lammellenstoren widerspiegeln den aktuellen Betriebszustand des Gebäudes. Gut bemessene Raumhöhen ermöglichen eine langfristige Anpassungsfähigkeit an die Nutzungen und haustechnischen Entwicklungen.
Die Bautechnik ist konventionell, die Abwicklung einfach, Weissglas ermöglicht das Eintreten von UV Strahlen in das Gebäudeinnere, was das Kultivieren von Pflanzen in den Innenräumen erlaubt.

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