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Büro- und Gewerbehaus Binzstrasse, Zürich

Architektur

EM2N | Mathias Müller | Daniel Niggli | Architekten AG | ETH SIA BSA

Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG

WaltGalmarini AG

BAUHERRSCHAFT

Oscar Weber AG, c/o Swiss Life AG

Wie möchten wir morgen arbeiten? Diese Frage stellt sich uns beim Projekt für dieses Büro- und Gewerbehaus im Zürcher Binz-Quartier in konkreter Form, da bereits zum Zeitpunkt des Projektstarts klar ist, dass EM2N einen Teil der Mietflächen beziehen wird. Bereits zu Beginn war klar, dass die volumetrischen Einschränkungen wie Grenzabstände und Gebäudehöhen eine zentrale Rolle spielen würden. Dabei fassen wir die volumetrischen Einschränkungen nicht als Nachteil auf, sondern als produktiven Katalysator für die Konzeption des Projekts. Das Gebäude bietet je nach Lage unterschiedlich grosse Räume mit variierenden Raumhöhen, die in dieser Form auf dem herkömmlichen Immobilienmarkt kaum zu finden sind. Im Erdgeschoss soll eine gastronomische Nutzung einen öffentlichen Ort entstehen lassen, der in die Eingangshalle und über das Haus hinaus in die nähere Umgebung ausstrahlt. Die Mieteinheiten in den Obergeschossen verfügen nordseitig über halbgedeckte Balkone. An der Südfassade verbinden Aussentreppen die Terrassen miteinander und führen direkt in den Hof. Dieser zusätzliche Erschliessungsweg fördert die informelle Kommunikation und verstärkt den gemeinschaftlichen Charakter des Gebäudes. Ein zentraler Bestandteil des Konzepts ist die Begrünung des Hauses. Sie erfüllt eine doppelte Funktion: Einerseits schafft sie eine ‘grüne Oase’ im dicht bebauten und versiegelten Industriequartier und verbessert das Wohlbefinden der Nutzenden. Andererseits unterstützt die Begrünung das Gebäude klimatisch durch Sonnenschutz und die Schaffung eines Mikroklimas bei Balkonen und Terrassen. Sträucher, Büsche und Hängepflanzen wachsen in bewässerten Pflanzbecken, die direkt in die Terrassen integriert sind. An der Südseite sorgen Pflanzen auf auskragenden Bewuchshilfen für die Verschattung der unteren Geschosse. Im Norden ranken Pflanzen entlang der Geländer, während die Ost- und Westfassaden mit Kletterpflanzen vom Boden aus begrünt werden. Die Materialisierung und das Haustechnikkonzept orientieren sich an einer rohen, funktionalen Ästhetik. Alle Räume werden über Fenster belüftet und durch thermoaktive Bauteilsysteme (TABS) passiv gekühlt. In den Bürogeschossen des 3. bis 6. Obergeschosses wird bewusst auf eine mechanische Lüftung verzichtet. Für die Gewerbenutzung im Erdgeschoss bis zum 2. Obergeschoss wird die Lüftung bis zum Verteilring ausgebaut. Zudem ist baulich Raum für zukünftige Technikzentralen und Steigzonen vorgesehen, sodass spätere Anpassungen möglich sind.

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