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Ersatzneubau Lacheren, Schlieren

Architektur

Duplex Architekten AG

Cadrage Landschaftsarchitekten GmbH

Thommen Katic AG

Zahner Bauleitungen GmbH

BAUHERRSCHAFT

Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal (GBL)

Das Grundstück liegt im Gebiet Lacheren am nördlichen Stadtrand von Schlieren und ist geprägt von zwei- bis dreigeschossigen Wohnbauten. Die beiden Ersatzneubauten mit insgesamt 35 Wohnungen integrieren sich in die vorgefundene Körnung des Quartiers und fügen sich in die bestehende Bebauung ein.

Durch die städtebauliche Anordnung der Gebäude bieten fast alle Wohnungen zwei Seiten mit unterschiedlich geprägtem Charakter: Zur Limmatstrasse hin zeigt sich ein stark strukturierter, härterer Rücken, während sich die Wohnräume mit offener, fliessender Gestaltung zum Hof orientieren. Die Raumaufteilung kombiniert freiere, geometrisch aufgelöste Formen mittels Wandscheiben mit rechtwinkligen, statischen Individualzimmern.

Die Architektur des Gebäudes lebt von der Dualität der Fassaden. Die Strassenseite ist als Kompaktsystem mit durchlaufenden Bändern gestaltet. Durch die leicht goldig schimmernden Glasstreifen entsteht ein subtiles Spiel in der horizontalen Fassadengliederung. An der Nordseite setzen vertikale Gliederungselemente mit goldenem Flies hinterlegten Scheiben Akzente. Diese dienen einerseits der solaren Energiegewinnung, sind zugleich gestalterisches Element und tauchen den Hof je nach Lichteinfall zu jeder Tageszeit und im Verlauf des Jahres in unterschiedliche Stimmungen.

Der zentral gelegene Hof wird durch den lärmabweisenden Kopfbau abgeschirmt, der sich schützend vor die befahrene Engstringerstrasse im Westen schiebt und so eine ruhige Atmosphäre schafft. Hier finden die Bewohnenden vielseitige Aufenthalts- und Spielflächen, einen gemeinschaftlichen Treffpunkt mit Tisch und Pergola sowie liebevoll gestaltete Gemüsegärten. Das Projekt sucht im Spannungsfeld von offenem und gefasstem Stadtraum eine Balance zwischen Urbanität und Durchgrünung, Einordnung und eigenständiger Identität sowie Privatbereich und Öffentlichkeit.

Das Energiekonzept nutzt lokal verfügbare Energiequellen: Photovoltaik-Module auf Dächern und Fassaden erzeugen Strom für die Siedlung und betreiben eine Luftwärmepumpe zur Warmwasseraufbereitung. In der sonnenarmen Jahreszeit sorgt eine Holzvergasungsanlage mit Blockheizkraftwerk für Strom und Wärme, ergänzt durch eine Wärmepumpe und einen Biogasbrenner für Heizbedarfsspitzen. Dieses System ermöglicht einen hohen Eigenverbrauch des erzeugten Stroms, sodass im Winter möglichst wenig Energie extern bezogen werden muss.

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