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Erweiterung Primarschulhaus, Elsau

Architektur

moos giuliani herrmann architekten

BAUHERRSCHAFT

Schulgemeinde Elsau-Schlatt

Städtebau: Das seit den 1930er Jahren gewachsene Konglomerat wird durch die Setzung des neuen Winkelbaus im Sinne des Ursprungbaus abgeschlossen. Dadurch wird der bisher rückseitige Grünraum hofartig gefasst. Auch volumetrisch orientiert sich der Neubau am Ursprungsbau: Die Körnung, die Abstufung in der Gebäudehöhe und der Versatz der Fassaden spinnen das bestehende Vokabular der Anlage weiter und bilden ein neues, aufeinander abgestimmtes Ensemble.
Architektonisches Konzept: Der Neubau führt die im Bestand vorkommende Typologie der Korridorschule weiter. Entlang eines abgewinkelten Erschliessungskorridors reihen sich die Schulräume auf. Dadurch können diese sowohl über den Korridor erschlossen als auch untereinander als Enfilade verbunden werden, was ein Zusammenschluss zu Lernclustern ermöglicht.
Im Erdgeschoss des Hauptflügels wechselt die Anordnung der Erschliessung und weitet sich zu einem Foyer, das als Pausenhalle und Lernlandschaft dient. Die vorgelagerte Loggia bietet Schutz vor Wind und Wetter und wertet den Aussenraum durch die grosszügige Geste auf.
Die vom Nutzer geforderte, zu einem späteren Zeitpunkt mögliche Erweiterung um zwei Klassenzimmer kann an der Westseite wesensgleich angesetzt werden.
Konstruktion: Die Struktur ist in massiver Stahlbetonbauweise ausgeführt. Eine vorgestellte Schicht aus Dämmbacksteinen dient als robuster Träger für den von aussen sichtbaren Fassadenputz.
Die Farbigkeit im Innern ist bewusst artikuliert: so herrscht in den belebten Gängen mit dem an einen Zirkus erinnernden, karierten Bodenmuster eine heitere Stimmung. In den Schulzimmern sorgen sanftere Farben, die Beleuchtung und die individuelle Ausstattung für eine fast wohnliche Atmosphäre.
Gebäudetechnik: Das Haustechnikkonzept basiert auf den Prinzipien des Low-Tech-Gebäudes: Mit den Mitteln der Architektur wird ein effizientes Gebäude geschaffen, das mit einfachen, dauerhaften und ressourcenschonenden baulichen Komponenten den Bedürfnissen seiner Nutzer entspricht.
Alle Schulräume werden z.B. natürlich über die Fassade gelüftet. Die Lüftungsöffnungen sind ausreichend gross und derart konzipiert, dass jederzeit eine lärmabgewandte und witterungsgeschützte Lüftung möglich ist. Die Nachtauskühlung im Sommer erfolgt über eine natürliche Querlüftung und einen automatisierten Kaminzug über das Treppenhaus.
Fazit: Eine unaufdringlich verspieltes Schulhaus auf dem Dorf, dank Kostendruck kreativ auf das wesentliche reduziert, langlebig und nachhaltig.

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