0 Votes

Erweiterung und Sanierung Kolonien 1+3, Zürich

Architektur

Zimmermann Sutter Architekten AG

BAUHERRSCHAFT

Baugenossenschaft Wiedikon

Die Baugenossenschaft Wiedikon plante, ein Wohnhaus aus den 1970er Jahren mit energetischen Mängeln sowie einem unzeitgemässen und nicht IV-gerechten Wohnungsangebot durch einen Neubau zu ersetzen. Im Rahmen des Ersatzneubau-Projekts haben wir Vorschläge zur Sanierung und möglichen Aufstockungen der Kolonie 1 gemacht. Wir konnten aufzeigen, dass durch eine geschickte Etappierung und differenzierte Eingriffstiefen (Sanierung, Dachausbau, Aufstockung und Neubau) eine sozialverträgliche Umsetzung der baulichen Massnahmen möglich ist. Gestalterisch lässt der unaufgeregte Ausdruck des Ersatzneubaus diesen harmonisch und mimikryartig in den Bestand übergehen. Es entsteht eine vertraute, einheitliche und für das Quartier typische Erscheinung. Kindergarten und Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss wenden sich programmatisch und aktivierend dem Stadtraum zu. Der Durchgang zum Innenhof, das offene Treppenhaus zur Gemeinschaftsterrasse und die Balkone tragen das Potential der verbindenden und kommunikativen Elemente der Interaktion zwischen den Bewohnenden und dem Quartier in den Binnenraum der Siedlung. Die Gesamtheit dieser Massnahmen vernetzt die Genossenschaft untereinander wie auch mit dem Quartier, und lässt einen identitätsstiftenden Ort entstehen. Der ehemals unattraktive Hofraum der Wohnsiedlung erfährt eine umfassende Revitalisierung und Aufwertung. Es entsteht ein dichtes und vielfältiges Nutzungsangebot welches den Austausch und das genossenschaftliche Gemeinschaftsleben fördert. Die intensive Begrünung im Hof und auf der Dachterrasse mit Aussenküche, Kräuter- und Beerengarten beeinflussen das Mikroklima positiv, indem sie durch Wasserspeicherung und Verdunstung zur Kühlung und Luftverbesserung beitragen. Die IV-gerechte Erreichbarkeit aller gemeinschaftlichen Angebote wirkt inklusiv und fördert das Zusammenleben der verschiedenen Generationen. Der Bestand wird gezielt weiterentwickelt, strangsaniert und energetisch ertüchtigt, wodurch seine Zukunftsfähigkeit nachhaltig gesichert und die Energieeffizienz deutlich gesteigert wird. Eine Holzschnitzelheizung deckt den Heizwärmebedarf für die ganze Siedlung, die Dächer werden wo möglich und sinnvoll mit Photovoltaik ausgerüstet. Die Dachgeschosse werden gedämmt, ausgebaut und teilweise aufgestockt, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen und den Gesamtenergiebedarf zu optimieren.

Bitte bestätige das Voting per E-Mail.

Diesen Beitrag teilen: