Das neue Wohnhaus am Rande des Zürcher Stadtgebiets lehnt sich volumetrisch an die einfachen Gebäudekörper von ländlichen Nutzbauten an und nimmt Bezug zur gegenüberliegenden, denkmalgeschützten Scheune auf. Zur nordseitigen Tobelhofstrasse hin wird eine Arkade ausgebildet, die einen rhythmisierenden Filter zur befahrenen Strasse bildet. Im Süden öffnet sich das Gebäude mit einer grosszügigen Verandaschicht zur Landschaft und zum gemeinschaftlichen Garten. Skulpturale Gartentreppen verbinden die Wohnungen auf direktem Weg mit dem landschaftsnah gestalteten Grünraum.
Die beiden grosszügigen Treppenhäuser mit Liften erschliessen insgesamt vierzehn Wohnungen sehr unterschiedlichen Zuschnitts. Im Erdgeschoss werden die beiden Treppen durch einen grossen gemeinschaftlichen Bereich miteinander und mit dem südseitigen Garten verbunden. Eine grosse Küche, ein Ess- und ein Kaminbereich sowie der Waschsalon stehen der gesamten Bewohnerschaft zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung.
Das Innere des Hauses wird geprägt durch die Tragstruktur aus vorfabrizierten Betonscheiben und -unterzügen. Mittels vor den Stützen parkierbaren Schiebeelementen können – ähnlich wie beim traditionellen japanischen Haus – verschiedene Wohnsituationen orchestriert werden. Das Wohnen in einem einzigen zusammenhängenden Raumkontinuum ist dadurch ebenso möglich, wie die Abtrennung von einzelnen Zimmern. Dank der Schiebeelemente passen sich die Wohnungen ihren Nutzer:innen und deren Bedürfnissen an.
Über ein langgezogenes Möbel entlang des nördlichen Bandfensters werden normalerweise räumlich getrennte Funktionen miteinander verbunden. Kochen mit Blick ins gemeinschaftliche Treppenhaus, zweiseitig orientiertes Wohnen und Baden mit Aussicht werden direkt zueinander in Beziehung gesetzt. Mit den Schiebewänden und klappbaren Spiegeln kann aber auch die gewohnte räumliche Abgrenzung hergestellt werden.
Die Veranda verbindet die Wohnungen mit dem gemeinschaftlichen Garten und die verschiedenen Wohnungen untereinander. Mit luftigen Vorhängen kann der Bezug zum Nachbarschaft eingestellt und der Grad der Kommunikation variiert werden. Das nach Süden geneigte Hauptdach produziert mittels PV- und PVT-Modulen Strom und Warmwasser und dient zur Deckung des Wärmebedarfs. Das Dach produziert insgesamt mehr Energie als das Haus verbraucht. Durch die südseitige, tiefe Verandaschicht werden die Wohnungen im Sommer vor Sonneneinstrahlung geschützt, im Winter hingegen werden solare Gewinne ermöglicht.
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