Das denkmalgeschützte Ensemble Im Birkenhof, 1925-26 nach Plänen der Architekten Froelich, Kündig & Oetiker erbaut, hatte im Laufe der Jahrzehnte und insbesondere in den 1970er Jahren viel von seinen baulichen Qualitäten und Charakteristika verloren. Unser Projekt hatte neben der Instandsetzung zum Ziel, die verloren gegangenen ursprünglichen Qualitäten neu zu interpretieren und den heutigen Bedürfnissen und Anforderungen entsprechend zu rekonstruieren. Die Siedlung weist mit unterschiedlichen Baukörpern und 16 Treppenhäusern einen hohen Variationsreichtum auf. Die Tatsache, dass die 101 Wohnungen nicht nur typologisch, sondern auch in ihrem Sanierungsstand sehr unterschiedlich waren, war ebenso eine Herausforderung wie die Realisierung in 5 Etappen, bei der die MieterInnen in ihre Wohnungen zurückkehren konnten, und der gleichzeitige Umbau zum Kindergarten an der Zeppelinstrasse. Ein erheblicher Teil der historischen Bausubstanz, darunter Fenster, Kamine, Innen- und Fassadenoberflächen und Landschaftselemente, war abgebrochen und entweder gar nicht oder durch billigere Baumaterialien ersetzt worden. Aufgrund der schlechten Alterungseigenschaften dieser Materialien befand sich die Siedlung in einem teilweise desolaten Zustand. Unsere Baumassnahmen umfassten den kompletten Ersatz der Haustechnik, der Küchen und Bäder, die Umstellung der Energieversorgung auf Fernwärme, die Erdbebenertüchtigung, die Behebung feuerpolizeilicher Mängel sowie die Sanierung und Erneuerung der Boden-, Wand- und Deckenbeläge. Die gesamte Gebäudehülle mit Fenstern, Sonnenschutz, Gesimsen, Reliefs, Wandmalereien, Putzoberflächen und Dachflächen wurde saniert und energetisch optimiert. Ausnahmen wurden situativ abgewogen, um bauzeitliche Materialien zu erhalten und, wo sie fehlten, gleichwertig zu ergänzen. Verloren gegangene identitätsstiftende Elemente wurden durch Neuinterpretationen wiederhergestellt. Wenige, aber hochwertige Bauteile wurden gezielt eingesetzt. Der preiswerte Wohnraum konnte so erhalten werden. Für zukünftige Revitalisierungen wurde durch diese Massnahmen eine wesentlich geeignetere Grundlage geschaffen. Im Sinne der ECO-Richtlinien wurden Materialien mit geringem CO2-Ausstoss und Energieverbrauch verwendet. Im Umfeld wurde die gestalterische Klarheit der alten Anlage wiederhergestellt. Die Umfassungsmauer mit dem Torbogen wurde wieder aufgebaut. Die Heizzentrale aus den 70er Jahren wurde durch einen Aufenthalts- und Spielbereich mit hohem sozialen Wert ersetzt.
Bitte bestätige das Voting per E-Mail.
Diesen Beitrag teilen: