Regensdorf-Watt ist ein lebendiger Ort, der eindrucksvoll zeigt, wie Architektur und städtebauliche Entwicklung das Bild eines Ortes prägen können. Entstanden durch den Eisenbahndamm, der Ende des 19. Jahrhunderts das sumpfige Furtbachtal durchbrach und die Dörfer Regensdorf und Watt miteinander verband, hat sich der Ort zu einem dynamischen Zentrum entwickelt. Firmen wie der französische Automobilhersteller Renault prägten über Jahrzehnten das Ortsbild, bevor sie sich wieder zurückzogen. Auf diesem historischen Areal entstand nun ein Gewerbebau, der 2023 fertiggestellt wurde und unterschiedliche gewerbliche Nutzungen ermöglicht. Dabei erfüllt der Bau neben seiner Funktion als Gewerbegebäude auch die Rolle eines Lärmschutzriegels entlang der Bahnlinie für die dahinterliegende Wohnsiedlung.
Das Gebäude basiert auf einem flexiblen statischen Raster, das eine Vielzahl von Nutzungsoptionen ermöglicht und Raum für einen einzelnen bis hin zu acht Mietenden pro Geschoss bietet. Diese Flexibilität trägt zur nachhaltigen Nutzung und Entwicklung urbaner Räume bei, da sie auf unterschiedliche Bedürfnisse reagieren kann und langfristige Anpassungsfähigkeit gewährleistet.
Während der Sockelbereich mit den als Shedhallen gestalteten Lagerräumen und dem damit verbundenen Schwerverkehr der Bahnlinie folgt, richten sich die oberen Stockwerke auf die zukünftigen Wohnbauten aus. Das lange Volumen wird durch Bandfenster betont und erhält durch die Balkone für Arbeitspausen an den jeweiligen Enden ein filigranes Element.
Die bewusst eingesetzten Gestaltungselemente, wie die massiven Stützen und die gewölbten Brüstungsverkleidungen aus gezogenen Aluminiumprofilen, spiegeln die Dynamik des Ortes wider und verleihen dem Gebäude seine charakteristische Formensprache. Dieser Bau setzt ein Zeichen für die Qualität moderner Architektur und trägt im besten Fall zur öffentlichen Diskussion über die Weiterentwicklung der Baukultur und die städtische Entwicklung im Kanton Zürich bei.
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