Die Strategie der Eingriffe und Massnahmen für die Erneuerung der Berufsschule Wetzikon kann als ein Ausloten des «soviel-wie-nötig» und «sowenig-wie-möglich» beschrieben werden.
Die Mutterbauten mit asymmetrischen Satteldächer der Architekten Hertig Hertig Schoch aus zwei Bauetappen (1961 und 1968) weisen eine Klarheit und schlichte Eleganz auf, welche mit späteren Erweiterungen verwässert wurde. Ziel der Erneuerung war die Neuordnung der Anlage mit neu gewichteten und geklärten Eingängen und Wegführung, sowie eine neue Setzung von Mensa und Lernzentrum. Zusammen mit der Erneuerung der Gebäudehülle sollte die Anlage aufgewertet und wieder als Gesamtensemble etabliert werden.
Die Auslagerung der Mensa mit Küche als ein Erweiterungsbau schafft die Spielräume für die Rückbauten in den Sockelgeschossen, welche die unterschiedlichen Trakte und Eingangsniveaus verbinden. Der Rückbau der alten zu kleinen Mensa schafft einen angemessenen Vorbereich zum neuen unteren Eingang zur Tödistrasse. Die bestehende skulpturale Treppe erhält eine tragende Funktion für die Verbindung der beiden Niveaus. Zum oberen Eingang zur Gewerbeschulstrasse entsteht die neue Mensa, welche adressbildend für den oberen Eingang ist und den baumbestandenen Hof ergänzt.
Die energetische Erneuerung der Gebäudehülle bot die Chance, das heterogene Konglomerat zu einem Gesamtensemble zusammenzubinden. Damit einhergehend ist eine gewisse Vereinheitlichung durch die gleichen Faserzementplatten und der Profile.
In den Klassenzimmergeschossen erfolgten die Eingriffe gezielt und schonend. Im Zusammenhang mit einer energieffizienten Beleuchtung und aktuellen Raumakustikstandards wurden die herabgehängten Decken ersetzt. Als integrales Konzept wurde mit dem Hüllenersatz im Fassaden-, Brüstungsbereich ein dezentrales Lüftungs- und lineares Verteilkonzept für die Haustechnikinstallationen erarbeitet. Die übrigen Massnahmen bewegten sich im Rahmen einer Oberflächensanierung.
Mit gezielten Eingriffen und der neuen Mensa wird ein neues lichtdurchflutetes und übersichtliches Zentrum mit Aufenthaltsqualitäten und einer stimmigen Atmosphäre geschaffen. Die Schule wird zum offenen Lernort mit einer, im Geist der ursprünglichen Anlage, Wechselwirkung zwischen Innen- und Aussenraum. Die neue Situierung der Mensa erlaubt deren Nutzung für eine erweiterte Öffentlichkeit und schafft einen Mehrwert fürs Quartier. Die Realisierung der Anlage erfolgte in Etappen und im laufenden Betrieb.
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