Das Zwhatt-Areal ist Teil des Entwicklungsgebiets Bahnhof Nord in Regensdorf. Im Masterplan von Peter Märkli sind zwei 75m hohe Hochhäuser vorgesehen, eines davon ist der Turm H1, zum Zeitpunkt seiner Aufrichte das höchste Holzhochhaus der Schweiz. Durch die Verdichtung entstehen für das Quartier Freiräume wie der Zwhatt-Platz, die grosse Spielwiese und die grüne Furttalpromenade.
Drei betonierte Sockelgeschosse tragen einen «Tisch» mit kräftigen Stützen. Auf ihm steht der 21-geschossige Holz-Skelettbau mit massivem Kern und Holz-Beton-Verbunddecken, dessen Kräfte über den Tisch abgefangen und in den Untergrund eingeleitet werden. Der Strukturwechsel prägt die besondere Ästhetik des Gebäudes: Während der massive Sockel, geschützt von der Arkade und ihren kräftigen Stützen, mit rotbraun eingefärbten Trasskalk-Stampflehmelementen eingekleidet ist, erhält der leichtere Holzbau eine filigrane Metallfassade. Ihre Photovoltaikelemente erreichen durch die Horizontalstellung einen sehr hohen Ertrag und schützen als Brisesoleil die Wohnungen vor Überhitzung bei zugleich besserer Tageslichtnutzung. Ihr Beitrag zur Energiewende kommt dabei expressiv zum Ausdruck.
Holzbau und Sockelfassade sind modular aufgebaut, sie konnten in der Schweiz aus Holz und Lehm effizient vorfabriziert und rasch versetzt werden. Die gesamte Vollholz-Beton-Hybridkonstruktion in den Obergeschossen spart im Vergleich zu einer konventionellen Tragkonstruktion in Massivbauweise rund ein Viertel oder 670 Tonnen CO2 im Lebenszyklus des Hauses ein, im Holz sind 1500 Tonnen CO2 eingelagert.
Im Sockel befinden sich die Eingangshalle und Gewerbeflächen. Die 156 Wohnungen ab dem dritten Obergeschoss sind der Holzbaustruktur entsprechend modular aufgebaut, erlauben in der Horizontalen wie auch in der Vertikalen grosse Flexibilität und zeigen innerhalb der robusten Stützenstruktur verschiedene Typologien. Die Materialisierung der Innenräume ist roh und einfach gehalten, Deckentragwerk und Holzstützen bleiben sichtbar. In der Mitte des Turms wird für Begegnung und Aufenthalt ein zweigeschossiger Gemeinschaftsraum mit Waschsalon angeboten.
Innovative Materialkombinationen, ein wegweisendes Tragkonzept und der gestaltgebende Einsatz erneuerbarer Energie finden hier in ihrer Gesamtheit zu einem neuen, zeitgemässen Ausdruck für urbanes Bauen zusammen.
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