Innovationslabor Winterthur, Pavillon in CPC-Bauweise
CPC-Bauweise
Die vorfabrizierte CPC-Bauweise (Carbon Prestressed Concrete) setzt neue Massstäbe im Hochbau, indem sie Nachhaltigkeit und technische Effizienz kombiniert. Der Einsatz einer Carbon-Bewehrung mit hoher Zugfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit ermöglicht schlanke, leichte und dennoch hochstabile Tragkonstruktionen, die bis zu 75 % weniger Material benötigen als herkömmliche Beton-bauweisen. Ein erstes Pilotprojekt – das Innovationslabor Winterthur – zeigt das vielseitige Potenzial von CPC-Platten eindrucksvoll: von der Reduktion der CO₂-Bilanz, über den erstaunlichen, entwerferischen Gestaltungsspielraum bis hin zur späteren Wiederverwendung des Baumaterials. Die zukunftsfähige Bauweise kann die Nachhaltigkeit der Baubranche deutlich verbessern und einen Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft leisten.
Projekt
Der offene Pavillon ist als Provisorium für 10 Jahre nahe des Bahnhofs Grüze entstanden, dient heute als Besucherzentrum für die Grossbaustelle der Querung Grüze und längerfristig als vielseitiger Quartier-Treffpunkt im Entwicklungsgebiet Grüze und als Versuchslabor für nachhaltiges Bauen.
Das minimal gestützte Beton-Dachtragwerk mit einer Ausdehnung von 130 m2 überdeckt einen offenen Veranstaltungsraum mit multifunktionaler Nutzung. Das Bauwerk ist als Nutzbarer Rohbau konzipiert, der die Tektonik der neuartigen Konstruktionsweise inszeniert. Die Deckenuntersichten sind geprägt durch die mäandrierenden Plattenstösse und Nockenverbindungen, die im Innenraum ornamental in Erscheinung treten. Die Konstruktionsweise erzeugt damit einen spezifischen, eigenen architektonischen Ausdruck. Eine offene ReUse-Wendeltreppe erschliesst den Dachbereich, der den Ausblick frei gibt auf das entstehende Brückenbauwerk über die Bahnlinie und gleichzeitig Einblick gewährt in die sichtbare Dachkonstruktion.
Tragkonstruktion
Das Tragwerk der Rippendecke besteht aus einer 40 mm starken unteren CPC-Platte, die Zugkräfte aufnimmt. Die von den Bauingenieur:innen der ZHAW entwickelte Zip-Verbindung (Verzahnung zwischen den einzelnen vorgefertigten Elementen) ermöglicht eine effiziente Übertragung von Zug-, Quer- und Biegekräften sowie das nahtlose Addieren von Elementen zu einer Endlosdecke. Die Zugplatte wird ergänzt durch obenliegende, vertikale CPC-Druckrippen von 70 mm Stärke. Diese sind orthogonal angeordnet, mit der Zugplatte verzahnt und ermöglichen Spannweiten von über 9.0 Meter.
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