Kompakt, robust, synergetisch, flexibel
Im Bildungszentrum Blaulicht – hinsichtlich seiner neuartigen Nutzungsverschränkung ein Pionierprojekt – werden unterschiedlichste Nutzergruppen und -bedürfnisse kompakt zusammengefasst. Einheiten von Polizei und Schutz & Rettung üben darin auf synergetische Weise den „Katastrophenfall“.
Das Projekt geht auf einen Wettbewerb im Jahr 2006 und eine fast 20jährige Entwicklungsgeschichte inkl. einer längeren Sistierung zurück. In einem steten „Learning by Doing“ mit den Nutzergruppen haben sich u.a. folgende Faktoren als nachhaltig erwiesen: Erhalt und Transformation des bestehenden Kopfbaus, intensive Freiraumgestaltung zur Hitzeminderung, modulare Entwicklung von flexiblen, adaptierbaren Raumsystemen in Elementbauweise (eine grosse Wandlungs- und Nutzungsfähigkeit erzeugend), Lebenszyklustrennung von Rohbau, Ausbau und Technik, grossformatige PV-Anlagen und biodiveritätsfördernde Strukturen auf dem Dach.
Kompaktheit & Freiraum
Der Kopfbau bleibt als Bestand erhalten, wird energetisch den heutigen Anforderungen angepasst. Eingebettet in einen neu gestalteten Grünraum nimmt er zusammen mit dem kompakten Erweiterungsbau in einem modularen System vielfältigste Räume und Nutzungen unterschiedlichster Dimensionen und Zuschnitte auf. Grossflächig angelegte PV-Anlagen tragen zur Energieversorgung bei. Auf dem Dach und in der Umgebung wird durch intensive Bepflanzung die Biodiversität gefördert.
Modularität & Wandlungsfähigkeit
Grosszügige Raumhöhen, eine offene Haustechnikführung sowie die stete Berücksichtigung der Lebenszyklen von Baukomponenten gewährleisten eine langfristige Wandlungs- und Entwicklungsfähigkeit. Räume können durch einfachen Umbau fast beliebig umgelagert, vergrössert oder verkleinert werden. Alle Ausbauteile (Akustik, Beleuchtung etc.) sind reversibel und einfach anpassbar. Durchgängige «Themen» und «Typen» werden auf einfache Weise variiert: Durch Variation entsteht Vielfalt.
Kommunikation & Identität
Das Haus soll die Kooperation unter den Nutzungseinheiten fördern: Grossformatige Kollektivräume bilden Drehscheiben des Austausches. Die darum angeordneten Nutzungsbereiche sind frei ein- und zuteilbar. Zur Orientierung trägt das hohe Atrium mit seinen beiden offenen Treppen bei, das gleichzeitig Zenitallicht in den tiefen Baukörper führt. Seine farbigen Bodenbeläge, deren Kanon den Farben der einzelnen Nutzereinheiten entnommen ist, erzeugen ein räumliches Bild der Gemeinschaft.
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