Der Neubau für das «Functional Genomics Center Zurich» (FGCZ) folgt der Logik der architektonischen, strukturellen und landschaftlich Idee des bestehenden Campus in dem als Stadtpark konzipierten Areals der Universität Irchel. Die erste Bauetappe des Campus Irchel, geprägt durch die Bauten von Max Ziegler, wurde wegen ihrer baugeschichtlichen Bedeutung in das kommunale Inventar des Denkmalschutzes und die Gesamtanlage in das Inventar schützenswerter Ortsbilder der Schweiz (ISOS) aufgenommen. Die geplante Erweiterung soll diese charakteristische Architektursprache ergänzen und respektieren.
Der Neubau ist als Provisorium mit einer Nutzungsdauer von 15 Jahren vorgesehen. Eine präzise, sensible und eingehende Analyse des architektonischen Ausdrucks der ersten Bauetappe verrät die gestalterische Ambition des Bestands. Der Ausdruck der Fassaden mit ihren feingliedrig erarbeiteten Proportionen und den sorgfältig rhythmisierten Vor- und Rücksprüngen thematisiert die äussere Gestalt des Provisoriums. Die neuen Fassaden nehmen das Spiel der ursprünglichen Fenstereinteilungen sowie der Brüstungselemente auf und respektieren gleichzeitig die aktuellen Anforderungen an die innere betriebliche Flexibilität.
Die Materialisierung ist funktional und nachhaltig, die Bauteile können am Ende ihres Lebenszyklus einfach demontiert und voneinander getrennt werden. Die blanke, kantig artikulierte und unbehandelte Aluminiumfassade gestattet ein Spiel zwischen Licht und Schatten und belebt durch das Reflektieren der natürlichen und gebauten Umgebung dessen Ausdruck und integriert den neuen Baustein in das bestehende Ensemble. Die Seitenfassaden sind als homogene verlaufende Flächen behandelt, die Bleche in vertikale Streifen verlegt und die perforierten Flächenanteile garantieren die Luft- und Lichtdurchlässigkeit. Als horizontale Brüstungselemente sind gekantete, vertikal ausgerichtete Aluminium-Zackenbleche vor, die an die Balkonbereiche des Bestands erinnern.
Die Tragstruktur des Gebäudes leitet sich von der Aufgabenstellung, ein Provisorium zu errichten, ab. Vorgefertigte Betonpfeiler ergeben in Verbindung mit den Holz-Beton-Hybriddecken das passende Tragwerk um den Anforderungen der Demontage, der Nachhaltigkeit, dem beschleunigten Bauprozess und der Ökonomie zu entsprechen. Auch wie bei anderen präsentierten Objekten, wirkt das für die spezifischen Anforderungen entworfene Tragwerk raumbildend auf das Innere.
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