Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Wohnsiedlung Im Stückler, Zürich

ARCHITEKTUR
Adrian Streich Architekten AG

BAUHERRSCHAFT
Baugenossenschaft Halde Zürich

Das Areal »Im Stückler« liegt an der Schnittstelle zwischen der durchgrünten Gartenstadt von Zürich- Altstetten und dem städtischen Umfeld an der Badenerstrasse. Mit der Siedlung Im Stückler wird eine ordnende Figur als neuer Schwerpunkt in das Quartier gesetzt. Die parkartigen Freiräume knüpfen an die Tradition der durchgrünten Wohnsiedlungen in Altstetten an. Mit den klaren äusseren Kanten der Sied- lung und ihren gefassten Hofräumen wird der Begriff der Gartenstadt aber als eine städtische Raum- vorstellung interpretiert. Drei grosse, mäandrierende und unterschiedlich hohe Baukörper bilden eine kraftvolle, ordnende Figur. Sie fassen zwei grosse grüne Höfe, die sich dem Umfeld öffnen: mit breiten Zwischenräumen, drei Tordurchgängen sowie einem Eingangshof vor dem höchsten Haus. Zusammen formen sie eine organische Raumfolge mit offenen Höfen. Das homogene Raumprogramm wird gruppiert und ermöglicht in der grossen Überbauung differenzierte Identitäten.

Trotz dieser Offenheit bilden die Gebäude an allen vier Seiten einen klaren Abschluss und blicken mit leicht unterschiedlichen Gesichtern in die jeweilige Nachbarschaft. Die einzige öffentliche Strasse, die an das Baufeld grenzte, ergänzt nun eine Ringstrasse, die zum Teil als Spielstrasse dient. Sie imaginiert einen Blockrand. Hier haben alle Häuser ihre Adresse, und hier betont eine Schale aus roten Ziegeln die äussere Grenze der Siedlung, gegliedert durch Nischen, Loggien oder Balkone. Hin zu den beiden Gartenhöfen und dem kleineren Eingangshof wenden die Gebäude ihre weicher erscheinende Seite: ein ockergelb verputztes Mauerwerk mit geschosshohem Ziegelsockel. Die Innenseite der Loggien sind mit Holz ausgekleidet. Die Fensterformate wechseln von leicht liegend in den unteren Geschossen zu stehend in den oberen und verändern so subtil den Ausdruck der Fassaden.

Im Inneren reagieren unterschiedliche Wohnungstypen auf die jeweilige Ausrichtung, Lage und Beschaffenheit des Baukörpers. Die grossen Wohn- Essräume der Familienwohnungen verbinden die Strassen- mit der Gartenseite der Gebäude, kleinere Wohnungen schieben sich schmal in den Garten- hof, und die kleinsten Wohnungen gruppieren sich rund um den Laubenganghof des mit sieben Ge- schossen höchsten Gebäudes. öffentliche oder gemeinschaftliche Nutzungen im Erdgeschoss- Kinder- hort, Spitex, Arztpraxis, Gemeinschafts- und Bastelräume - sollen dafür sorgen, dass die parkartigen Freiräume belebt werden und zum «Garten» auch die «Stadt» kommt.