Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Schulanlage Schauenberg, Zürich

ARCHITEKTUR
Adrian Streich Architekten AG

BAUHERRSCHAFT
Stadt Zürich Amt für Hochbauten

Vier kompakte Baukörper beherbergen die umfangreichen schulischen Nutzungen der Schulanlage Schauenberg. Ein grosses Dach verbindet die Teile miteinander und schafft einen grosszügigen überdachten Schulhausplatz - das Herz der Schulanlage. Die leichten Ausdrehungen der vier Baukörper verleihen der Figur eine organische Ausstrahlung und vermitteln gleichzeitig zwischen den verschiedenen Geometrien des Ortes. Der Schulhausplatz verfügt über einen Zugang aus jeder Himmelsrichtung. Die vier Zugänge knüpfen an den bestehenden Wegverbindungen an und vernetzen die Schulanlage eng mit dem Wohnquartier.

Tagesschulen werden mehr und mehr die Regel. Dadurch verbringen Schülerinnen und Schüler immer mehr Zeit in ihren Schulhäusern. Was für diese bedeutet, dass sie Betreuung und Freizeit stärker gewichten, ihre Säle, Bibliotheken, Sporthallen oder Musikzimmer öffnen und sich als Teil des Quartiers verstehen müssen. Eine Schule war schon immer ein öffentliches Haus, heute ist sie das mehr denn je.

Der Entwurf der Schulanlage Schauenberg trägt dem Rechnung. Die Anlage am nördlichen Fuss des Zürcher Hönggerbergs besteht aus vier einzelnen Gebäuden, die sich im Untergeschoss und mit einem grossen Dach aus Sichtbeton über dem Pausenhof verbinden. Dieser Hof ist Hauptmotiv des Entwurfs. Er ist Dreh- und Angelpunkt der Anlage und nachbarschaftlicher Treffpunkt. Zur Strasse öffnet er sich weit, zu den anderen drei Himmelsrichtungen mit Ausblicken ins Glatttal und breiten Treppen, die zu den Quartierwegen führen. Die vier Gebäude betritt man vom Hof, wo auch die Gemeinschaftsräume der Schule liegen: Sporthalle, Lehrerzimmer, Mensa, Bibliothek und Singsaal. Schliesslich erfüllt ein grosser zentraler Brunnen den Anspruch auf öffentlichkeit.

Der symmetrische und einfache Aufbau der kompakten Gebäude erinnert an die kleinen Schulhäuser aus früheren Zeiten. Dies ist auch eine Reaktion auf andere Schulen in Zürich, deren Grossformen mit Lernlandschaften unter anderem wegen hoher Kosten in die Kritik geraten sind. Für den zur neuen Bescheidenheit passenden Ausdruck sorgen viel sichtbarer Rohbau sowie Fassaden aus Ziegel und Beton, die den zurückhaltenden Pavillonschulen der 1950er-Jahren entlehnt sind. Für die nötige Grosszügigkeit sorgt vor allem das Dach über dem Hof, dessen mächtige Betonkonstruktion von wenigen öffnungen durchbrochen ist. Es fasst die Pavillons zu einen, Ganzen zusammen und macht aus der massvollen Anlage einen öffentlichen Ort für insgesamt 400 Personen.