Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

< Eingabe 118 >

Vier Reihenhäuser, Horgen

ARCHITEKTUR
grob schöpfer ag

BAUHERRSCHAFT
G + S Immobilien AG

Das dunkelrote, kompakte Bauvolumen ist wenig aufdringlich und steht im respektvollen Austausch mit seiner Umgebung. Ein altes, bewachsenes Nachbarhaus erscheint wie ein guter Freund – bei dem vorherrschenden Gebot hoher Baudichte am Zürichsee eher eine Seltenheit. Oft verdrängt das Neue räumlich wie optisch den Bestand. Im Falle der vier Reihenhäuser bleibt die bauliche Geste klar und bescheiden. Dieser Ort hat sich in Sachen Architektur allem überflüssigen entledigt.

Das Grundstück ist parzelliert und der Baukörper orientiert sich massstäblich an einer nahen Reihenhaussiedlung aus den 1930ern. Ein schräg abfallender Dachabschluss parallel zur Strasse fasst die einzelnen Einheiten optisch zusammen. Im ruhigen Rhythmus wiederholen sich Carport, Vordach, Eingangstüre und liegende Fenster an der Strassenseite. Im Garten folgen überdachter Aussenbereich, Wasserfläche und Loggien dem gleichen Rhythmus.

Mit dem Einbezug der baulich definierten Aussenräume - Atrien, Loggien und Dachterrassen - öffnen und erweitern sich die Häuser gegen aussen. Grenzen werden bewusst verwischt. Die Häuser spielen mit dem Wechselspiel zwischen innen und aussen und lassen die Räume auch vertikal erleben.

Erweitert wird das Gartengeschoss mit einem durch Betonmauern klar definierten Atrium im Aussenbereich. Das Atrium umfasst eine gedeckte Betonlaube, die mit einem beleuchteten Teich in Stahl ergänzt wird. Das Wasserspiel im Teich sorgt für eine besinnliche Atmosphäre. Im Obergeschoss besitzen die zwei Eckhäuser die Loggien Richtung See. Die Loggien der beiden Mittelhäuser sind zentral mitten im Raum angeordnet und bilden einen Lichthof. Alle Loggien sind vertikal zur Dachterrasse hin offen und mit einer Faltmarkise beschattet. Die Dachterrasse erreicht man über die Treppe im Obergeschoss und eine Lichtkuppel in Glas- Metall. Die Dachterrassen bieten einen berauschenden Rundumblick auf den Zürichsee und ermöglichen über den Dächern des Quartiers zu schweben.

Die 140 m2 pro Wohneinheit sind jeweils auf drei Etagen verteilt: Wohnraum und Küche im ersten Obergeschoss, Arbeits- oder Kinderzimmer im Erdgeschoss und Studio oder Schlafräume im Gartengeschoss. Die Baumasse ist zentimetergenau in den Hang gesetzt. Mit den Loggien als Lichthöfen wird das überirdisch zulässige Bauvolumen voll ausgereizt. Die hohe Raumeffizienz zeigt kompaktes Raumdenken. Die vier Häuser behalten den funktionalen wie gestalterischen überblick.