Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Pavillon Hausen am Albis, Ebertswil

ARCHITEKTUR
Neon Deiss GmbH

BAUHERRSCHAFT
Madarex Immobilien AG

Teil einer Sanierung und Umnutzung eines denkmalgeschützten Landgutes.

Im Zuge des Projektes für die Umnutzung einer Sommerresidenz Zürcher Seidenfabrikanten wurde das Ensemble, bestehend aus Villa, Chauffeur- und Gartenhaus, mit einem Pavillon ergänzt. Neu wird das Landgut für Seminare und Tagungen genutzt, die Villa und das Chauffeurhaus mit den 13 Zimmern fungieren als Gästehäuser. Der Pavillon ergänzt das Raumangebot und kann verschieden genutzt werden, es sind Bankette bis zu 30 Personen möglich. Da das Landgut mit umliegender Parkanlage kantonal geschützt ist, wurde die Setzung und Materialisierung in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege erarbeitet. Der neue Pavillon ergänzt das Ensemble im Westen und bildet den ikonischen Auftakt am Ende der roten Betonpiste, die zum Landgut führt.

Der Pavillon kragt zu drei Vierteln über die Stützmauer des Gartens hinaus. Die Kanzel als Abschluss lässt sich als Motiv auch im Gartenhaus der Anlage von 1916 finden. Deckenuntersicht und Dachform sind volumetrisch gespiegelt, ähnlich einem Diamantschliff, und machen den eingeschossigen Bau zu einem Objekt.

Die Grundfläche des Pavillons ist einem Quadrat von 10x10 m eingeschrieben. Die leicht nach innen geknickten Fassaden brechen die quadratische Grundform und zonieren den Raum. Die filigrane Stahlkonstruktion bleibt unverkleidet und ist, weiss lackiert, bestimmend für den Charakter. Die Verglasung ist direkt auf die Stützen montiert.

Acht eingespannte Stahlstützen tragen die baldachinartige Zangenkonstruktion aus
Flachstahl. Durch die Geometrie und die volumenhaltige Dachkonstruktion ist die Struktur in sich steif. Auf Wandscheiben konnte verzichtet werden. Das Panorama entfaltet sich rundherum. Ein verspiegeltes Panel überspielt die Insektengitter in den Lüftungsflügeln. Das freistehende Barmöbel mit Cheminée bildet das räumliche Rückgrat zur Platzseite hin.

Durch die leichte Verspiegelung der raumhohen Verglasung und die Abschlüsse in verspiegeltem Chromstahl ergeben sich überraschende Licht- und Schattenspiele, die die Stimmung im Park einfangen. Die grün gestreiften Stoffmarkisen nehmen die Farbe der Läden des Bestandes auf und sind eine Referenz an die Sprache eines sommerlichen Landsitzes.

Inspiriert durch florale Motive auf Tapeten und Vorhängen in der hundertjährigen Villa wurden die Screens vor den Fenstern mit Motiven der Designerin Franziska Born gelasert. Sowohl im Innern als auch von aussen ergeben die Motive in überlagerung mit den Bäumen des Parks eine einzigartige Stimmung.