Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Schütze-Areal, Zürich

ARCHITEKTUR
Jonas Wüest Architekten GmbH

BAUHERRSCHAFT
Stadt Zürich Amt für Hochbauten

Das Schütze-Areal liegt städtebaulich in einem Gebiet des Umbruchs. Eine hohe bauliche Dichte und Nutzungsvielfalt sowie strassenbegleitende Gebäudefronten bilden urbane Stadträume. Mit der Einrichtung eines verbindenden Quartierparks, der Neukonzipierung des Heinrichschulhauses, dem Bau eines Kindergartens, der Erweiterung mit einer Bibliothek und einem Quartierhaus erhält der Ort ein neues, identitätsstiftendes Zentrum. Alt und Neu vereinen sich zu einem integrierenden Gesamtbau. Das bestehende Heinrichschulhaus wird stirn- und längsseitig durch zwei neue Gebäudevolumen erweitert. Mit dieser Umfassung des Altbaus formt sich ein allseitig differenziertes Haus, welches spezifisch auf den vorgelagerten Kontext reagiert.

Im Gebäudeensemble befinden sich vier unterschiedliche Nutzungen gewissermassen unter einem Dach. Dadurch entstehen eine lebendige Innenwelt und ein dynamisches Miteinander, das Begegnungen fördert und Synergien ermöglicht. Einerseits schafft die Architektur Möglichkeiten zur Abgrenzung, andererseits aber auch Orte der gegenseitigen Wahrnehmung. Sinnbildlich hierfür steht die zentrale Doppelhelix-Treppe im Neubau, die in ihrer Funktion als vertikale Erschliessung die Zugänge entflechtet und verbindet, indem sich hier die vier Nutzungen begegnen. Die vielschichtige Struktur des Projektes findet in der regelmässigen äusseren Gestaltung einen übergeordneten Ausdruck. Das Gebäude zeichnet sich nicht zuletzt aufgrund seiner Kompaktheit durch ein hohes Mass an Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit aus. Durch den Erhalt, die Weiternutzung und Integration des bestehenden Schulhauses in das Ensemble konnte graue Energie eingespart werden. Darüber hinaus verfügt der Neubau über eine ökologische und nachhaltige Energieversorgung. Auf kleinstmöglicher Grundfläche an den Quartierpark gesetzt, belässt der Bau den wertvollen Aussenraum in seiner grosszügigen Ausdehnung. Hier entwickelten die Landschaftsarchitekten auf der Grundlage eines öffentlichen Mitwirkungsprozesses einen Quartierpark sowie die Aussenräume der vier Nutzungen. Der Baumbestand blieb soweit möglich erhalten und bildet den Rahmen des Quartierparks, in dessen Zentrum eine grosse Wiese liegt. Das durchgrünte Areal stellt einen wichtigen Bestandteil der Freiraum- und Erholungseinrichtungen in Zürich-West dar und trägt gleichzeitig zur Biodiversität und Hitzeminderung bei.

Die vier Hauseingänge werden durch das «Kunst und Bau»-Projekt vom Künstlerkollektiv Mickry 3 bespielt. Beleuchtete Figurenreliefs aus Betonteilen heissen hier die Ankommenden willkommen. Im Oktober 2021 erhielt das Projekt von einer interdisziplinär zusammengesetzten Fachjury die «Auszeichnung für gute Bauten der Stadt Zürich 2016 – 2020».