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Sanierung Hochhaus Herdern, Zürich

Architektur

Gigon Guyer Partner Architekten AG

WaltGalmarini AG

Concept-G AG

BAUHERRSCHAFT

Genossenschaft Migros Zürich

Das 1963 erbaute Scheibenhochhaus im Westen Zürichs ist Teil der 1965 eröffneten Betriebszentrale Migros Herdern. Das von den Architekten Vogelsanger, Schwarzenbach und Maurer erbaute Ensemble setzt einen städtebaulichen Akzent im Industriequartier. Es soll als Schutzobjekt von städtebaulicher, sozial- und wirtschaftsgeschichtlicher Bedeutung in seiner Zeichenhaftigkeit und seinen Proportionen erhalten bleiben.

Witterungsbedingte Schäden an der Backsteinfassade des 17-geschossigen Bürogebäudes und Anforderungen heutiger Normen erforderten eine statische und energetische Sanierung einschliesslich der Erneuerung der Haustechnik. Dem städtebaulichen Kontext und den denkmalpflegerischen Vorgaben sowie der Proportionierung des Baukörpers kamen dabei besondere Bedeutung zu.

An den Stirnseiten wurden für die Verstärkung des Tragwerks und der Erdbebensicherheit schmale Betonscheiben in das bestehende Mauerwerk gesetzt und mit einem aufgesetzten Stahlfachwerk ausgesteift. An den Längsseiten ersetzen gedämmte Betonbrüstungen mit vorgehängten Klinkersteinen das Massivmauerwerk. Die Dämmung der Gebäudehülle und dreifachisolierte Aluminiumfenster erfüllen die thermischen und schalltechnischen Anforderungen.

Der Ersatz des Sichtmauerwerks entstand unter der Vorgabe der Denkmalpflege, der bisherigen Fassade im Steinformat, in der Oberfläche und Farbe zu entsprechen. Dazu wurde das lebhafte Bild der ursprünglichen Backsteinfassade mittels einer auf Fotos basierenden Tonwerttrennung analysiert und auf einen Verlegeplan mit vier Steinfarben übertragen.

Um die Erscheinung des Gebäudes und dessen Proportionen trotz der Verstärkung der Fassaden zu wahren, wurden die Fenster an den Stirnseiten sowie der Nordfassade wieder bündig eingebaut, an der Südfassade wegen des Sonnenschutzes etwas vertieft. Die Fensterbänder werden bis zur äusseren Ziegelschicht der Stirnseiten geführt, so bleibt die Feingliedrigkeit der Erscheinung erhalten.

Im Innern bleiben Sichtmauern und Treppenhäuser in ihrer Materialisierung bestehen. Den neuen Nutzungsanforderungen entsprechen die offenen, flexibel nutzbaren Bürogeschosse. Mit der Freilegung der Unterzugsdecken wurde zusätzliche Raumhöhe gewonnen. Sichtbare Lüftungskanäle entlang der Mittelzonen entsprechen der industriegeprägten Ästhetik des Gebäudes und erzeugen einen atelierartigen Raumeindruck. Die Attika beherbergt das umgebaute Sitzungszimmer, und die sanierte umlaufende Terrasse mit einem Panoramablick bis zu den Alpen.

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