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Schulanlage Thurgauerstrasse, Zürich

Architektur

Bollhalder Walser Architektur AG

Pauli Stricker GmbH

Borgogno Eggenberger + Partner AG

Wirkungsgrad Ingenieure AG

BAUHERRSCHAFT

Immobilien Stadt Zürich vertreten durch Amt für Hochbauten

Die neue Schulanlage Thurgauerstrasse liegt im Entwicklungsgebiet Leutschenbach, wo ein durchmischter Quartierteil mit 800 gemeinnützigen Wohnungen nach den Prinzipien der 2000-Watt-Gesellschaft entsteht. Die Tagesschule für 400 Primarschüler:innen umfasst eine Mensa, Kindergärten, eine Doppelsporthalle sowie Fach- und Gemeinschaftsräume auf 10’000 m² GF. Grosszügige Pausenflächen, Pflanzgärten und ein Allwetterplatz fördern Bewegung und soziale Integration und stehen auch dem Quartier zur Verfügung. Das Rasenspielfeld wird in den künftigen Quartierpark eingebunden.

Das L-förmige, 90 m lange Schulhaus orientiert sich entlang der Thurgauerstrasse und setzt eine markante städtebauliche Kante. Zum Wohnquartier hin gliedert sich das Volumen kleinteilig und schafft durch differenzierte Aussenräume einen harmonischen Übergang. Die 40 m lange Winkelform fasst den künftigen Quartierpark im Norden, während Halbhöfe und Risalite kindgerechte Massstäblichkeit erzeugen. Sitzstufen und direkte Zugänge stärken den Bezug zum öffentlichen Raum.

Im Erdgeschoss befinden sich Kindergarten, Mensa, Mehrzweckraum, Bibliothek und Musikräume mit direkter Verbindung zum Park. Die beiden Obergeschosse organisieren sechs Cluster aus Klassenzimmern, Gruppen- und Betreuungsräumen um je eine gemeinsame Mitte als erweiterte Schulzone. Die Cluster ermöglichen verschiedene Unterrichtsformen, interdisziplinäre Zusammenarbeit, eine flexible Nutzung und fördern die Selbständigkeit der Schüler:innen. Als kleinere Einheiten innerhalb der Schule stärken sie zudem Zugehörigkeit und Inklusion. Handarbeitsräume, Verwaltung, Mensa und Mehrzweckraum sind parkseitig angeordnet. Die Doppelsporthalle, zwei Werkräume, sowie die Regenerierküche sind über das Sockelgeschoss zugänglich.

Integraler Bestandteil des Konzepts ist die Nachhaltigkeit: Rankgerüste und vertikale Begrünung verbessern das Mikroklima, extensive Dachbegrünungen erhöhen die Biodiversität und sensibilisieren Schüler:innen für ökologische Zusammenhänge. Die Bandfassade integriert kosteneffizient Standard-Photovoltaik-Module hinter semitransparenten Polycarbonat-Platten, wodurch das Gebäude je nach Lichtverhältnissen unterschiedlich erscheint. Mit einem Eigenverbrauch von 340’000 kWh/Jahr erreicht die Schule eine Selbstversorgungsquote von 50 % und erfüllt den Minergie-P-ECO-Standard. Die Schulanlage Thurgauerstrasse verbindet städtebauliche Präsenz mit sozialer, ökologischer und integrativer Funktion.

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