0 Votes

Umbau einer denkmalgeschützten Scheune zum Minergie-Einfamilienhaus, Zollikon

Architektur

Kämpfen Zinke + Partner AG

BAUHERRSCHAFT

Privat

Im Siedlungskern von Zollikon wurde eine denkmalgeschützte Scheune behutsam in ein modernes Wohnhaus transformiert. Als Teil eines Ensembles aus Wohnhaus, Scheune und Waschhaus prägt es den dörflichen Charakter des Quartiers. Die Lage an der Kreuzung von Rain- und Hinterdorfstrasse, mit Blick auf den Zürichsee und die Albis Bergkette, verankert das Projekt tief in seinem landschaftlichen und kulturellen Kontext. Eingebettet in ein historisches Ortsbild, verbindet das Projekt den Erhalt wertvoller Bausubstanz mit einer behutsamen Weiterentwicklung, die zeitgemässes Wohnen ermöglicht und zugleich einen respektvollen Umgang mit Ressourcen und Materialien pflegt.

Der ursprüngliche Charakter der Scheune, deren Wurzeln bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, bildet den Ausgangspunkt der Planung. Die markante Gliederung des Gebäudes in drei Schotten – Trotte, Tenne und Stall/Remise – wird beibehalten und als strukturelles Gerüst genutzt. Zwischen den vorhandenen Quermauern werden die bestehenden Geschossdecken teilweise übernommen oder gezielt reduziert, um flexible mehrgeschossige Raumfiguren zu ermöglichen. Dieser minimale Eingriff respektiert die Bausubstanz und schafft zugleich neue, zeitgemässe Nutzungsmöglichkeiten.

Die Fassadengestaltung als lockere Vorhangfassade, die in Teilen öffenbar ist, erlaubt ein transparentes Spiel von Licht und Schatten und unterstreicht die Verbindung zwischen Innen- und Aussenraum. Die Materialisierung orientiert sich an der Bausubstanz und wird weitgehend übernommen. Murale Elemente werden mit Kalkputz saniert und die offene Holzschalung im ursprünglichen Stil erneuert. Die Ziegeleindeckung wird behutsam restauriert. Indem das denkmalgeschützte Gebäude auf eine Erdsonde in Kombination mit einer Wärmepumpe als Wärmeversorgung setzt, übernimmt es ökologische Verantwortung und leistet einen gelungenen Beitrag zur Energiewende.

Mit der Verbindung von historischem Erbe und moderner Wohnqualität liefert das Projekt eine überzeugende Antwort auf aktuelle Herausforderungen im Bauwesen. Es fördert den behutsamen Umgang mit Ressourcen und unterstreicht die Bedeutung einer nachhaltigen Materialwahl, ohne den kulturellen Kontext aus den Augen zu verlieren. So leistet das Objekt nicht nur einen Beitrag zur Bewahrung der lokalen Identität, sondern regt auch die öffentliche Diskussion über zukunftsweisende Architektur im Kanton Zürich an.

Bitte bestätige das Voting per E-Mail.

Diesen Beitrag teilen: