Atelier Candrian Meier hat in der Triemlistrasse in Zürich ein Mehrfamilienhaus umfassend umgebaut und erweitert. Die Stadt zeichnet sich durch einen grossen Bestand kompakter Mehrfamilienhäuser mit knapp bemessenen Grundrissen aus, die im Sinne der Zürcher Gartenstadt errichtet wurden. Angesichts der Verdichtungsstrategie scheint ein Ersatzneubau oft naheliegend, doch der Umbau bestehender Strukturen birgt Potenzial für Erneuerung, ohne die Qualitäten der durchgrünten Quartiere zu verlieren. Befreit von konservatorischen Zwängen wurde das Gebäude in seiner Struktur transformiert. Ein Anbau erweitert das Volumen, an drei Fassadenseiten wurden Erker und Balkone ergänzt, und ein zusätzliches Dachgeschoss schafft neuen Wohnraum. Ein mittig platzierter Erker über dem neuen Eingang betont die Adressbildung zur Strasse hin und verleiht dem Gebäude eine prägnante stadträumliche Physiognomie.
Trotz der Verbindung von Alt- und Neubau erscheint das Gebäude als harmonische Einheit. Die neuen volumetrischen Ergänzungen setzen sich durch ihre Verkleidung bewusst ab, fügen sich jedoch kompositorisch in das Gesamtbild ein. Der ursprüngliche Bau bleibt als verputztes Volumen erkennbar, während das prägnante Dach dem Gebäude einen markanten Ausdruck für den nächsten Lebenszyklus verleiht. Die vormals kompakten Grundrisse wurden in zeitgenössische Wohnungen transformiert, die mit vielfältigen Durchblicken, variierenden Raumproportionen und grosszügigen Öffnungen eine neue Wohnqualität schaffen. Rundgänge und Niveausprünge verstärken das Gefühl von Weitläufigkeit und verleihen den Räumen eine ungewohnte Grosszügigkeit.
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