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Weiler Rütibühl, Herrliberg

Architektur

PARAMETER Architekten GmbH

Schläpfer Carstensen Landschaftsarchitekten GmbH

sonderegger baurealisation AG

HSSP AG

BAUHERRSCHAFT

Martin Stiftung

H. Limacher Partner AG

EIN HERAUSFORDERNDES RAUMPROGRAMM
Die Martin Stiftung plante ein Wohnheim für 33 Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung und Demenz und herausforderndem Verhalten in einer reizarmen Umgebung. Der Neubau umfasst vier Wohngruppen sowie Beschäftigungs- und Verwaltungsbereiche.

SPEZIFISCHE LAGE
Die Lage auf einem Ausläufer des Pfannenstiels bietet ideale Bedingungen für ein reizarmes Umfeld, wirft aber auch zwei zentrale Fragen auf: Wie kann an abgeschiedener Lage ein vielfältiges Lebensumfeld geschaffen werden, dass ein würdiges Leben ermöglicht? Und wie lässt sich das Raumprogramm in der sensiblen Landwirtschaftszone realisieren?

EINE EINFACHE IDEE
Um allen Anforderungen an diesen Ort gerecht zu werden, brauchte es mehr als nur ein gutes Gebäude. Vielmehr musste ein Ort geschaffen werden, der – auf sich allein gestellt – die Kraft hat, in dieser weitläufigen Kulturlandschaft zu bestehen. In der Kleinsiedlungsform des Weilers sahen wir den geeigneten Typus, um an dieser Lage sämtliche Anforderungen sinnstiftend in gute gebaute Architektur umsetzen zu können. Die Übersetzung dieser landwirtschaftlichen Typologie auf einen Gesundheitsbau führte zu einer einfachen und gewinnbringenden Anordnung des Raumprogramms.
STRUKTURIERTE ORGANISATION
Das heterogene Raumprogramm wurde in vier eigenständige Häuser mit klaren Identitäten aufgeteilt, die um einen zentralen Hof gruppiert sind. Drei bauliche Ebenen artikulieren die ansteigende Topografie: Die Strassenebene mit Vorplatz als Adresse und einem unterirdischen Sockel, der die Gebäude miteinander verbindet. Die Hofebene, auf der sämtliche gemeinschaftlichen Nutzungen angeordnet sind. Die Parkebene, die mit einer neu geschaffenen Lichtung Nähe zum anliegenden Wald schafft. Jedes Gebäude hat zwei oberirdische Geschosse, die schwellenlos an eine der drei Ebenen anschließen. Eine Intuitive Signaletik mit individuell gestalteten Schwellenräumen unterstützt die Orientierung.

SCHLICHTE KONSTRUKTION
Die Gebäude sind bewusst einfach gehalten, mit weit auskragenden Vordächern als Witterungsschutz. Die Fassaden aus sägerohem Fichtenholz mit auberginefarbenen Schattierungen kontrastieren mit der Natur. Große Fenstergruppen nehmen die Maßstäblichkeit der Umgebung auf. Ein einfaches Holztragwerk mit offener Struktur schafft Flexibilität.

EIN KLEINES DORF
So entstand ein kleines Dorf, das den institutionellen Charakter in den Hintergrund treten lässt und stattdessen das naturnahe, einfache Wohnen betont.

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