Unweit des Bahnhof Stettbach, zwischen den Gleisen und der stets urbaner werdenden Nachbarschaft, versucht das Projekt „Westhof“ der Natur ein Stück Lebensraum zurückzugeben und eröffnet zugleich einen gemeinschaftlichen Wohnraum. Ganz nach dem Motto „Zukunft braucht Herkunft“ bezieht sich der Neubau auf die Geschichte des Grundstücks.
Viele Jahre hat die Gärtnerei der Familie Kohler die Flächen entlang des Chästrägerwegs eingenommen. Mit zunehmender Urbanisierung und der Verkleinerung der Familiengärtnerei haben sich die Grünflächen auf ein Minimum reduziert – bis nur mehr ein kleines Haus samt wildem Garten auf die vorherige Nutzung vermuten lies. Um dem Grundstück eine florierende Zukunft zu schenken, taten sich Familie Kohler und die Genossenschaft Wogeno zusammen. Unter dem Fokus auf Gemeinschaft sowie ganzheitlicher als auch naturnaher Planung und Gestaltung wurde ein facettenreicher Neubau mit insgesamt 83 Wohnungen, gewerblichen Räumen und gemeinschaftlichen Flächen umgesetzt.
Abgesehen vom leistbaren Wohnraum rückt das Projekt insbesondere das gemeinschaftliche Zusammenleben ins Zentrum. Das Herzstück bildet ein gemeinschaftlicher Innenhof, als zentraler Begegnungsort für Bewohnende und das Quartier. Einen weiteren sozialen Knotenpunkt in der Nachbarschaft erlaubt ebenso die halböffentliche Hochebene. Diese bietet Platz für Veranstaltungen, dient dem Urban Gardening und wird als Erholungsort für die Bewohnenden und Besucher:innen verstanden.
Der Biodiversität wurde ein besonderes Augenmerk geschenkt und die bestehende Vogelpopulation studiert und analysiert. Die Nisthilfen wurden in Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach erarbeitet und von Beginn an in die Architektur integriert. Auch wurde die Umgebungsbepflanzung auf die Vogelarten und Kleintiere abgestimmt.
Das Thema des Facettenreichtums wird auch im Inneren des Neubaus weitergeführt: Mit einem vielfältigen Mix an Wohnungsgrössen und -typen bietet der Westhof Wohnraum für unterschiedlichste Lebensformen und diverse Ansprüche. Einzimmer- oder Familienwohnungen, Clusterwohnungen, Ateliers, Jokerzimmer oder Wohngruppen sind somit Teil des breit aufgestellten Repertoires der Siedlung.
Es wurde eine robuste und einfache Materialisierung des Projektes angestrebt. Für die Fassadenverkleidung wurden großformatige Welleternitplatten verwendet. Der schmale Flügelbau schirmt zusammen mit der an ein Gewächshaus erinnernden Pergolastruktur die Bebauung vom Lärm ab.
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