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Wohnhaus am Waldrand IDR10, Zürich

Architektur

Zimmer Schmidt Architekten

BAUHERRSCHAFT

Consortium Bauherrschaft IDR10 vertreten durch Marion und Lorenz Reichel

Das neue Wohnhaus am Stadtrand schafft als gestaffeltes Volumen den Übergang zum Landschaftsraum und fügt sich typologisch in die Nachbarschaft ein. Statt Kompromisse bei der Nachhaltigkeit einzugehen, übernimmt die Bauherrschaft einen Teil der Ausbauten in Eigenleistung.

Zwei benachbarte Familien erwerben ein Grundstück in ihrem Quartier und beauftragen vier Architekturbüros mit einem Studienauftrag für ein Wohnhaus für vier Parteien. Eine Teilung der ohnehin schmalen Parzelle in Längsrichtung wird vorausgesetzt, um beiden Familien Zugang zum südlichen Garten und Aussicht nach Norden über die Stadt zu ermöglichen. Innerhalb der Haushälften soll flexibel auf Platzbedürfnisse reagiert werden können.

Das steil abfallende Grundstück am Waldrand des Uetlibergs erfordert eine präzise Einpassung. Das Volumen folgt dem Hangverlauf und wahrt Abstand zum Wald. Nach Süden verjüngt sich der Baukörper und schafft so den Übergang zur Landschaft.

Die Projektidee sieht eine S-förmige Trennwand vor, um beidseitig eine angemessene Raumtiefe zu gewährleisten. Die klare, einfache Struktur ermöglicht eine flexible Nutzung: Die Einheiten lassen sich auf verschiedenen Niveaus teilen, während die Grundrisse individuell ausgestaltet werden können. Zwischen Wohnungstrennwand – die zugleich Brandwand und Parzellierung bildet – und Fassade gibt es keine tragenden Elemente, sodass die Anzahl der Zimmer frei bestimmt werden kann. Festgelegt sind lediglich die Sanitärräume und Treppen, die in die Trennwand integriert sind und die vertikale Erschliessung bündeln. Das Gebäude wird als reiner Holzbau errichtet, mit erdberührenden Teilen und einer Trennwand in Massivbauweise. Das Dach ist vollflächig mit Solarpaneelen gedeckt.

Der Neubau fügt sich als typologisch verwandtes Haus in die heterogene Umgebung aus Ein- und Mehrfamilienhäusern ein. Zwei unterschiedlich grosse Baukörper greifen ineinander und reagieren auf die stadträumliche und landschaftliche Ausrichtung: Zur Stadt hin zeigt sich das Gebäude als Wohnhaus mit einer klar definierten Adresse, während es sich zum Wald hin als Gartenhaus mit weit auskragendem Dach öffnet. Diese duale Ausstrahlung spiegelt sich in der formalen Gestaltung wider: Die stadtseitige Fassade orientiert sich an den Massstäben der umliegenden Bebauung, während die gestaffelte Grundriss- und Schnittführung einen fliessenden Übergang zum Landschaftsraum des Waldes schafft.

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