0 Votes

Wohnhaus in Höngg, Zürich

Architektur

m3 Architekten AG, dipl. Arch. ETH/SIA

Hansjörg Jauch Landschaftsarchitekt BSLA

BAUHERRSCHAFT

Privat

Der Ersatzneubau eines Einfamilienhauses leistet einen Beitrag zur innenstädtischen Verdichtung – eine Strategie, die zusätzlichen Wohnraum schafft ohne fortschreitende Bodenversiegelung.
Das Projekt am Käferberg, ein gewonnener Studienauftrag, befindet sich am oberen Stadtrand von Höngg – rund 100 Meter über Stadtniveau. Die Aussicht ist atemberaubend: Stadt, See und Alpenpanorama. Umgekehrt erfordert die prominente Lage, von überall gut sichtbar, eine städtebauliche sorgfältige Auseinandersetzung mit dem Ort.

Die Analyse von Alt- und Neubauten der gleichen Bauzone machte ein für Höngg typisches Bebauungsmuster sichtbar: der Umgang mit der steilen Hanglage, d.h. bergseitig der Strasse gelegene Bauten liegen weit über Strassenniveau – oft mehr als ein Geschoss. Ein Weg oder eine Treppe, führt zum oben gelegenen Hauseingang. Auf Strassenniveau befinden sich Garagen oder Zufahrten zu Einstellhallen. Die Böschungen sind durch Pflanzen und hohe Stützmauern gesichert. Kurz: Der Strassenbezug ist anonym, das Haus thront, der Weg beschwerlich.

Der Neubau zeigt eine städtebaulich und landschaftsarchitektonisch neue Lösung, die das Haus mit der Strasse in Bezug setzt. Es besteht aus einem zweigeschossigen Sockel mit Park- und Zwischengeschoss und vier darüberliegenden Wohngeschossen. Der Clou: Das Parkgeschoss liegt etwas unter Strassen-, das Zwischengeschoss etwas über Strassenniveau. Hier befindet sich der zentrale Eingang. Somit wird der Dialog zur Strasse hergestellt – mit einem repräsentativen, adressbildenden Haupteingang und schönem Vorgarten. Die Gartenanlage wurde durch den Landschaftsarchitekten Hansjörg Jauch geplant. Sie ist passend zur Architektur sorgfältig gestaltetet, mit heimischen Pflanzen reich bepflanzt und bietet verschiedene Aufenthaltsbereiche.

Das Mehrparteienhaus mit acht Wohnungen beherbergt einen Mix von sechs verschiedenen z.T. Kleinwohnungen – alle mit Aussichtsterrassen. Das allseitig verglaste Gebäude präsentiert sich mit einer ausgewogenen Fassadengestaltung aus horizontalen Faserzementbändern, vertikalen Faserzementscheiben und raumhohen Streckmetallelementen in Messingfarbe. Sämtliche horizontalen und vertikalen Verschattungselemente sind in Bordeaux-Rot gehalten – als Kontrast zur üppigen, grünen Umgebung.

Als Energieträger nutzt das ökologische Gebäude eine Erdsonde mit Wärmepumpe. Ein Heiz-Kühlsystem mit Tabs garantiert ganzjährig ein behagliches Raumklima – nicht zuletzt wegen den schattenbildenden Terrassen.

Bitte bestätige das Voting per E-Mail.

Diesen Beitrag teilen: