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Wohnhaus Rainstrasse, Stäfa

Architektur

Zimmer Schmidt Architekten

BAUHERRSCHAFT

Echtlen Immo AG

Eine vielschichtige, nachhaltige Verdichtung in der Kernzone, die unter Wiederverwendung des ursprünglichen Fassadenmaterials Identität und Charakter wahrt.

Der Ersatzneubau steht an erhöhter Hanglage und ersetzt eine bestehende Scheune sowie ein dreigeschossiges Wohngebäude. Die Stellung und Kubatur der Bestandsgebäude bleiben erhalten, wobei die bisherige Baulücke durch einen Neubau geschlossen wird, der die Vorgaben zu Höhe und Nutzung innerhalb der Kernzone einhält. Das charakteristische Ortsbild, das durch die leicht sperrige Anordnung der Bestandsbauten geprägt ist, bleibt erhalten und wird durch die Ergänzung behutsam erweitert.

Das Projekt greift die Typologie der umliegenden Flarzhäuser auf und sucht auf architektonischer Ebene eine subtile Neuinterpretation. Ursprünglich entstanden Flarzhäuser durch die Teilung, Erweiterung und Umnutzung von Gebäuden, wobei Scheunen und Wohnhäuser in mehrteilige Reihenhäuser umgewandelt wurden. Analog dazu entsteht hier ein additives Wohngebäude, das durch die Komposition verschiedener Bauteile eine vielgliedrige Struktur generiert. Innerhalb der bestehenden Kubatur werden acht unterschiedliche Wohnungen realisiert, darunter sowohl klassische Geschosswohnungen als auch doppelgeschossige Maisonette-Einheiten unter dem Dach. Durchgesteckte Wohnräume mit seitlich angeordneten halboffenen Küchen und Seeblick nach Süden charakterisieren die Wohnungen. Der Grundriss reagiert auf die Lage an der lärmintensiven Strassenkurve mit der entsprechenden Anordnung der Schlafräume zu den ruhigen Gebäudeseiten hin.

Das Projekt sucht in der Materialisierung die enge Verwandtschaft zu den bisher das Ortsbild prägenden Bauten. So wird der Neubau als Kombination aus massiver Einsteinmauerwerksfassade und hinterlüfteter Holzfassade im Bereich der ehemaligen Scheune realisiert. Die geneigten Dächer werden mit ortstypischen Ziegeln gedeckt und nach Süden durch eine dachintegrierte Photovoltaikanlage ergänzt. Charakteristische Elemente wie der massive umlaufende Sockel, Fensterläden und das markante Tor zur Straße werden für die Wohnnutzung neu interpretiert. Die Fassade der ehemaligen Scheune wird mit den Brettern des ursprünglichen Ökonomiegebäudes verkleidet. Diese wurden sorgfältig demontiert, gereinigt und eingelagert, um sie für die neue Fassade wiederzuverwenden.

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