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Wohnhaus Zürichbergstrasse, Zürich

PROJEKTVERFASSENDE

Zimmer Schmidt Architekten

Baureal AG

BAUHERRSCHAFT

Privat

An der Schnittstelle von Friedhof und Zoo am Stadtrand von Zürich entsteht ein Gebäude, das sensibel auf den Ort reagiert und ihm Identität verleiht. Mit seiner ausgreifenden, polygonalen Form verzahnt es Wohnraum und Natur und gewinnt durch die unkonventionelle Fügung eines vertrauten Materials einen eigenständigen Ausdruck.

Das Grundstück befindet sich am Stadtrand von Zürich, eingebettet in eine einzigartige Umgebung. In unmittelbarer Nähe liegen der Zoo, die denkmalgeschützte Friedhofsanlage Fluntern sowie weitläufige Sportanlagen im Süden. Im Hintergrund untermalen die Gesänge exotischer Vögel aus dem Zoo die Szenerie und entrücken den Ort aus dem geschäftigen Stadtleben.
Der Neubau des Mehrfamilienhauses liegt leicht erhöht und zurückversetzt von der Strasse. Das Konzept des Hauses orientiert sich an einem «Haus im Garten». Unerwartete Aus- und Durchblicke werden bestimmend für die Architektur und die Ausrichtung der Räume. Der Baukörper greift allseitig in den Garten aus und verzahnt sich mit dem umgebenden Grünraum. Diagonal auskragende Balkone schaffen Schwellenräume zwischen Innen- und Außenbereich und strukturieren gleichzeitig die dahinterliegenden Wohnräume. Die Balkone gewährleisten durch ihren Abstand ein hohes Maß an Privatsphäre. Sie fungieren als erweiterte Gartenzimmer, während der Garten selbst ein integraler Bestandteil der Wohnungen wird.

Eine Raumfigur erstreckt sich vom zentral gelegenen Treppenhaus in die Gebäudeecken und mündet in übereckverglaste Wohn- und Essräume. Die spezifischen Proportionen und Ausrichtungen der Fenster bringen abwechslungsreiche Lichtstimmungen in die Wohnungen, ermöglichen vielfältige Ausblicke und eine flexible Möblierung. In der Schnittfigur ist der Neubau als Split-Level konzipiert, wobei die versetzten Halbgeschosse die natürliche Hanglage aufgreifen. Insgesamt entstehen zwölf Wohnungen mit 2,5 bis 4,5 Zimmern auf drei Voll- und einem Attikageschoss.

Die Außenhülle des Gebäudes besteht aus überlappenden Faserzementplatten, die an die Haut eines Schuppentiers erinnern und dem Baukörper eine wesenhafte Erscheinung verleihen. Die graugrüne Tonalität nimmt subtil Bezug auf das benachbarte Friedhofsgebäude und tritt zugleich in einen Dialog mit der umgebenden grünen Gartenlandschaft. Im Innern stellt eine pragmatische Materialisierung mit gestrichenem Mauerwerk und Sichtbeton der romantischen Lage eine gelassene Rohheit gegenüber.

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