Der seit 1980 betriebene Carparkplatz am Sihlquai war erheblich in die Jahre gekommen und entsprach optisch, hygienisch, normen- und richtlinientechnisch nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Mehrere Planungsanläufe der Stadt Zürich endeten Ende der 2010’er Jahre im Abbruch einer Instandsetzungsplanung, welche seitens Gemeinderat, aufgrund der beschränkten Restnutzungsdauer von 15 Jahren, als zu teuer betrachtet wurde.
Wegen des hohen Handlungsbedarfs wurden wir vom Amt für Hochbauten beauftragt die Planung im Sinne von design-to-cost nochmals neu anzugehen.
Die rationelle und normengerechte Anordnung der neuen Haltekanten und Ruheparkplätze sparte auf der südöstlichen Grundstückseite einen Platz aus, auf welchen wir aufgrund der sehr beschränkten Platzverhältnisse ein schmales langes Gebäude stellten, welches zugleich räumlicher Abschluss als auch Auftakt der neuen Zürich Bus Station ist. Mit seiner Überhöhe stellt es eine wahrnehmbare Adresse und einen Orientierungspunkt auf der grossen Fläche dar, welche auch bei Vollbelegung mit Reisecars von weitem sichtbar bleibt.
Das Betriebsgebäude mit WC-Anlagen, Warteräumen und Verkaufsschaltern ist im Sinne des Nutzungshorizonts ein einfacher, elementierter Holzbau mit rohen und teilweise gestrichenen Oberflächen. Die Akustikdecke besteht aus eingefärbten Holzwolleplatten, der Boden ist die sichtbare Fundamentplatte bzw. in den Nassbereichen mit einem zusätzlichen Kunstharzanstrich versiegelt. Alle Leitungen haben wir sichtbar und möglichst direkt geführt, zusätzliche Verkleidungen wurden somit eingespart.
Die Fassade besteht aus gestrichenen 3-Schichtplatten, welche bei Schäden oder Vandalismus einfach geflickt und überstrichen, oder auch kostengünstig ersetzt werden können. Aufgrund der Standzeit von 15 Jahren ist die Demontage bereits mitgedacht: alle Bauteile können einfach demontiert und rückgebaut werden, Verbundmaterial wurde möglichst vermieden. Entsprechend ist das Metallvordach als eigenständige Konstruktion lediglich auf der Holzbox aufgelegt, abgestrebt und auf Schraubkonsolen abgestützt.
Der Verkehrsplatz wurde mit Blick auf die Nutzungsdauer einfach und kostengünstig ausgeführt. Die Trottoir- und Perronbereiche im Sinne der Zürcher Schwammstadtziele aber mit Sickerasphalt, die Perronkanten mit normenkonformen ZüriBoards. Der Grünraum wurde aufgewertet, ausgelichtet und mit neuen Bäumen und niedrigem Strauch- und Ruderalbewuchs ergänzt.
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