Der H3
Im P.
Wohn- und Gewerbesiedlung Kalkbreite, Zürich
Architektur:
Müller Sigrist Architekten AG, Zürich
Bauherrschaft:
Genossenschaft Kalkbreite, Zürich
Individuum – Familie oder Gruppe – Gemeinschaft – Stadt: In der Wohn- und Gewerbeüberbauung Kalkbreite spiegelt sich die ganze Palette des urbanen Zusammenlebens in der Architektur. Eine kleine Gruppe von Idealisten schaffte es, innert weniger Jahre viele Menschen für ihren visionären Traum zu begeistern und ihn Wirklichkeit werden zu lassen. Entstanden ist ein Gebäude, das als Grossform mit einer lakonischen Ausstrahlung einen ganzen Strassenblock umfasst und unter seinem Dach ein Füllhorn an Nutzungen aufnimmt. Sogar eine Abstellhalle für Trams musste in das Programm integriert werden. Die Erdgeschosse sind rundherum an die Strassen angeschlossen; Läden, Cafés und ein Kino sorgen für Betrieb. In den ersten zwei Obergeschossen sind Büros, Ateliers und Gewerberäume untergebracht. Weiter oben, auf dem Dach der Tramhalle, lädt ein nach Süden offener Hof zum Verweilen ein; er bildet das symbolische und ganz konkrete Herzstück der Kalkbreite. In der umlaufenden Bebauung leben die Menschen in Familienwohnungen, zu Clustern zusammengefassten Kleinstwohnungen oder in einem Grosshaushalt mit 50 Personen. Die Wohnungen verbinden mit ihren unterschiedlichen Ausblicken den Hof und die umgebende Stadt. Fast noch erstaunlicher als das Phänomen Kalkbreite selbst ist die Geschwindigkeit, mit der der Bau in das Stadtgewebe eingewachsen ist. Die Jury ist begeistert vom Programm der sozialen und funktionalen Durchmischung, vom Entstehungsprozess – und natürlich vom Ergebnis.
Brandschutz Preis 2016