Der H3
Im P.
Der Grüne Leu: Wohnsiedlung Kuppe, Trift Horgen
ARCHITEKTUR
ARGE TU Kuppe
Esch Sintzel Architekten GmbH, Zürich
und BGS & Partner Architekten AG, Rapperswil
BAUHERRSCHAFT
trift Bewirtschaftung von Grundstücken AG
SONDERPREIS DER GRÜNE LEU
Der Sonderpreise «Der Grüne Leu» wird mit dem Ziel verliehen, Architekturschaffende und Bauherrschaften zu ermutigen den dringend notwendigen ökologischen Wandel anzugehen und dabei Ungewöhnliches zu wagen. Die Suche nach der angemessenen Gestalt ist ein zentrales Thema im architektonischen Schaffen. Wie gelingt es uns heute angesichts der aktuellen Klimakrise gute Architektur zu erschaffen, die einen sorgfältigen Umgang mit Ressourcen pflegt? Wie kann Architektur Beiträge zur Energiewende, zu Netto-Null, zum klimaangepassten Bauen und Gestalten sowie zur Biodiversität leisten?
Anwärter/-innen für diesen Sonderpreis sind Architekturschaffende und Bauherrschaften, die sich intensiv dem Thema der ökologischen Nachhaltigkeit gewidmet und dabei besonders kluge und ganzheitliche Lösungen erarbeitet haben. Gesucht wird das Projekt, welches Herausragendes zum Thema vorweisen kann, bei dem möglicherweise Neuland betreten und eine eigene Ästhetik wie auch Architektursprache entwickelt wurde. Im Unterschied zu den bekannten Energie- und Nachhaltigkeit-Labels wollen wir hier nicht mit technischen Werten und Berechnungen agieren, sondern intelligente und überraschende Bauten aufspüren, welche die aktuellen, dringenden Herausforderungen meistern.
Die von der Jury nominierten Projekte, konnten nebst einer Auszeichnung oder Anerkennung mit dem Preis «Der Grüne Leu» ausgezeichnet werden.
SIEGERPROJEKT
Bei Planung und Bau der Wohnsiedlung Kuppe in Horgen war Nachhaltigkeit die Richtschnur allen Handelns. Sie wird umfassend verstanden: wirtschaftlich, energieeffizient, sozial vernetzt. Das bedeutet vor allem, dass von Anfang an die Weichen in die entsprechende Richtung gestellt werden. Einer der grössten Hebel zur Beeinflussung der Klimabilanz ist die Mobilität. Weniger Autoverkehr bedeutet weniger oder eigentlich keine Parkplätze. Das hat Konsequenzen: Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen auf ein Auto verzichten – das eröffnet im Gegenzug aber grosse Chancen. So erlaubte der Verzicht auf eine Tiefgarage eine lockere Disposition der Häuser um eine begrünte Mitte, die wiederum für das gemeinschaftliche Zusammenleben eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig wurde deutlich weniger Beton verwendet, wie auch die Häuser selbst materialsparend gebaut sind. Die Keller und Fundamente beschränken sich auf ein Minimum, darüber erheben sich leichte, filigrane Holzbauten. Das Holz wurde nicht mit Chemikalien behandelt, und die Struktur ist so konzipiert, dass sie ohne viel Aufwand an künftige Bedürfnisse angepasst werden kann. Der Gedanke des nachhaltigen Bauens setzt sich fort bis zur Energieversorgung und dem Wassermanagement: Die Siedlung wird mit Fernwärme geheizt, und das Regenwasser wird gesammelt und nicht in die Kanalisation geleitet.