Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Kantonsschule Büelrain Ersatzneubau, Winterthur

ARCHITEKTUR
ARGE Jonas Wüest Architekten GmbH, GMS Partner AG

BAUHERRSCHAFT
Baudirektion Kanton Zürich

Als Erweiterung des Schulhausbaus von Arnold Amsler aus dem Jahre 1992 stellt sich der kubische Neubau diesem komplementär gegenüber und bezieht sich im Massstab auf die benachbarten Gebäude der ZHAW. Durch Abrücken und Verdichten bleibt der Ort landschaftlich durchlässig. Zwischen Bestand und Neubau wird ein grosszügiger, städtischer Begegnungsraum mit einer breitangelegten Treppenrampe freigestellt. Gegensätzlich dazu zeigt sich nordwestlich der Aussenraum als Landschaftsgarten. Ein Saum mit Bäumen bildet einen schützenden Kragen zu den Wohnbauten im Hintergrund.

Das Raumprogramm ist im kompakten Baukörper auf sieben Vollgeschossen beziehungsreich zu einer lebendigen Innenwelt zusammengefügt. Im stündlichen Wechsel öffnet sich das Haus den SchülerInnen und LehrerInnen mit Raumen des Unterrichts, mit Plätzen der Begegnung und des Austausches. Verglasungen erweitern das dichte Innere. Die klare räumlich-strukturelle Gliederung des Baus erschliesst sich im Schnitt. Sportbereiche, Tiefgarage und Technik bilden zum Hang hin den Gebäudesockel, darüber erheben sich die oberirdischen Gebäudeebenen. Der prominent gesetzte Haupteingang an der Rosenstrasse leitet zum Empfang im ersten Obergeschoss. Hier sind die Nutzungen von höherem Öffentlichkeitsgrad, Schulverwaltung und Mediothek in einer einfachen wie wirkungsvollen Konstellation zusammengeführt. In der zentralen Halle schwingt sich eine Kaskadentreppe in die Höhe. Sie öffnet den Raum gegen den Himmel. Mit ihrer überraschenden Grösse bildet sie die identitätsstiftende Mitte. In den Obergeschossen sind Unterrichtszimmer und offene Aufenthaltsnischen kranzförmig um den Kern angeordnet. Die regelmässige Grundstruktur des Gebäudeaufbaus bestimmt auch massgeblich das äussere Erscheinungsbild. Einheitliche Elemente rhythmisieren die Fassade, sie vermitteln Ruhe und Prägnanz. Grosse Einschnitte durchbrechen das Serielle und verweisen auf die Gebäudeeingänge.

Das Bauwerk in seiner konstruktiven Konsequenz zeigt sich in einer direkten und reduzierten Materialisierung. Stofflich und funktional bewährte Baumaterialien verbinden sich selbstverständlich. Sie entsprechen durchwegs bauökologischen Aspekten, bleiben mehrheitlich rohbelassen und haben ein gutes Alterungsverhalten. Die Tragkonstruktion des Neubaus ist als Skelettbau ausgebildet. Nichttragende Wände sind in Sichtmauerwerk erstellt. Die Integration der komplexen Haustechnik folgt der strengen Logik des Gesamtbaus, der Minergie-PECO zertifiziert ist.

Ausdrucksvoll begleiten Projekte (Kunst am Bau), die Wasserskulptur aus fluoreszierendem Plexiglas von Christoph Haerle und die hängende kinetische Skulptur von Clare Goodwin Innen- und Aussenraum.