Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Atelier AHA, Männedorf

ARCHITEKTUR
krecl.architekt.

BAUHERRSCHAFT
Privat

Das Projekt, ein Atelier für eine Künstlerin zu entwerfen, entwickelte sich während des Entwurfsprozesses zu einem Ort, welcher vielfältig genutzt werden kann und bezüglich Nachhaltigkeit neue Wege erkundet.

Alle Wände sind aus gestampften Lehm. Der Bau wächst aus dem Hang. Das Dach des eingeschossigen Baus ist begrünt und begehbar. Die grosse Verglasung ist gegen Südwesten orientiert. Das Vordach und aussenliegender Vorhang schützen vor Sommerhitze. Der dunkle Boden ermöglicht eine passive Erwärmung in der kälteren Jahreszeit und lässt die Sonnenstrahlen tief in den Raum rein. Das nordorientierte Oblicht ermöglicht gute Lichtverhältnisse zum Arbeiten.

Der Raum ist durch drei Stufen in zwei Ebenen unterteilt. Dadurch ergeben sich zusätzliche Flexibilität in der Nutzung, für Lesungen, Präsentationen und mehr. Doch unterteilen diese auch ganz unprätentiös den Raum in einen intimeren Bereich mit tieferer Raumhöhe und in den 3m hohen Arbeitsraum. Der Innenraum lässt sich durch die Faltschiebetüre komplett öffnen, und verschmelzt somit den Innen- und den Aussenraum miteinander. Der aussenliegende Vorhang als Sonnenschutz verstärkt noch diesen Eindruck.

Die Wahl des Lehms kam unter anderem durch die Arbeitsweise der Künstlerin - sie trägt die Farben in Schichten auf. Die Wände des Stampflehms wird in mehreren Arbeitsetappen ebenfalls in Schichten aufgebaut. Der Lehm braucht mehr Zeit beim Bau, doch die klimatischen Bedingungen im Raum und die ökologischen Aspekte überwiegen dies um ein Vielfaches.

Die gesamte Materialität des Ateliers ist aufs Wesentliche reduziert. Die Aufmerksamkeit soll auf die Kunst gerichtet sein. Die Innentüren sind aus rahmenlosen Dreischichtplatten. Sämtliche Schreinerarbeiten wie Küchen und Badmöbel sind aus dem gleichen Material.

Der dunkle Hartbetonboden kontrastiert zur komplett weissen Decke. Die Umgebung wurde wieder zu seinem ursprünglichen Zustand zurückgebaut. Die Natur soll wieder den Ort in Beschlag nehmen. Doch ganz unten bei der Strasse wurde aus der Baupiste eine Boggiabahn. Diese soll den halböffentlichen Ort entlang der Strasse beleben und einen ersten Kontakt zur Nachbarschaft bilden.

Es ist ein Ort des Zusammenkommens - des kreativen Arbeitens - der Muse entstanden. Das Raumklima ist angenehm. Der Raum strahlt Ruhe aus und lässt der Kreativität freien Lauf - dies alles aus einem Material welcher aus dem Erdreich
kommt.