Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Gesundheitszentrum Rosenthal, Wald Zürich

ARCHITEKTUR
kit - architects eth sia gmbh

BAUHERRSCHAFT
Stiftung Drei Tannen

Das neue Alters- und Gesundheitszentrum Rosenthal der Stiftung Drei Tannen liegt in der ortsbildgeschützten Kernzone von Wald ZH. In der Grösse orientiert sich das Gebäude an den bestehenden Manufakturen aus der Textilblütezeit. Die drei unregelmässig gestaffelten Gebäudeteile reagieren in differenzierter Weise auf die variierenden Massstäbe und ortsbaulichen Ausrichtungen des Kontexts und erzeugen abwechslungsreiche Aussenräume. Im Dialog zur Topografie des Grundstücks schafft die zur Gebäudemitte hin sanft ansteigende Dachform einen subtilen Bezug zur umliegenden Hügellandschaft.

Der Haupteingang erfolgt über den zum Bahnhof orientierten Kopfbau. Dieser beinhaltet neben den Bewohnerbereichen im Erdgeschoss einen Nutzungsmix aus Administration, Spitex, Ärztezentrum und Alterswohnungen. Die Wohn- und Pflegebereiche des Alterszentrums sind geschossweise um zwei Lichthöfe angeordnet und belegen die weiteren Gebäudeteile. Wie das Wegnetz einer Altstadt weiten sich die Erschliessungszonen immer wieder zu kleinen Piazzas auf, an denen man sich begegnet oder auf einer Sitzbank eine Zeitung liest. Durch die Höfe öffnet sich der Raum auch vertikal und ermöglicht Sichtbezüge zu anderen Wohngruppen. Diese grosszügigen «inneren Strassenräume» weisen eine Vielfalt an Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung der Bewohner auf.

Pigmentierte, gestrahlte Betonelemente nehmen farblich Bezug zu den umliegenden Bauten. Wie ein Gewebe, teils gespannt, teils locker, überziehen sie den kompakten Körper und erzeugen ein nuanciertes Schattenspiel. Fein gestrickte Geländer und transluzente Markisen unterstützen den textilen Charakter. Im Innern wird mit einem warm eingefärbten Sichtbeton, Eichenholz und verschiedenen Textilien eine angenehme Atmosphäre geschaffen. Eine differenzierte Farbpalette verbindet Architektur, Kunst am Bau und Signaletik und wirkt unterstützend bei der Orientierung im Gebäude.

Die Lebensdauer ist ein Massgebender Faktor für die Nachhaltigkeit eines Gebäudes. Deshalb wurden Grundriss und Tragstruktur so konzipiert, dass das Gebäude im Laufe der Zeit möglichst vielen Nutzungsveränderungen standhalten kann. So können zum Beispiel alle Wohn- und Pflegestationen zu Dementenstationen umgenutzt und die Zimmer als 1- oder 2-Bettzimmer verwendet werden. Sämtliche Zimmertrennwände wurden im Leichtbau erstellt und lassen einen hohen Grad an Flexibilität zu, um in Zukunft z.B. Wohneinheiten oder Büroflächen realisieren zu können. Das Gebäude wurde im Minergie -Eco-Standard erstellt und Minergie-zertifiziert.