Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Neubau Gärtnerei EPI, Zürich

ARCHITEKTUR
Darlington Meier Architekten AG

BAUHERRSCHAFT
Schweizer Epilepsie-Stiftung Zürich

LAGE UND KONZEPT
Der Neubau für die Gärtnerei liegt am östlichen Stadtrand von Zürich im Quartier Riesbach. Das nach Südwesten terrassierte, denkmalpflegerisch geschützte Gartenareal mit seinen gegliederten Anpflanz- und Kulturflächen und der Ausrichtung über den Zürichsee ist projektgenerierend für den Entwurf der neuen EPI Gärtnerei. Der Ersatzneubau soll die bestehende Gärtnerei aus den 60er-Jahren ablösen. Das Programm schreibt einen Blumenladen, Anzuchtgewächshaus, Arbeitszone (Produktion) sowie Nebenräume (gekühltes, offenes Lager, WC, Technikraum) vor. Die geschützte Werkstatt für Klientinnen der EPI- Stiftung sind hinsichtlich zeitgemässer Arbeitsumgebung und Behindertengänigkeit zu konzipieren.

Die Gärtnerei und die Erweiterungen werden an das bestehende subtile Wegnetz aus Verbundsteinen angebunden. Periphere Feldwege werden feiner ausgebildet. Direkt vor dem Laden und der Anzucht befindet sich ein bedachter, leicht terrassiert gestalteter Vorplatz, der sowohl als Aussenverkaufsfläche als auch zum Verweilen genutzt wird und einen weiten Blick über den Zürichsee bietet.

ARCHITEKTUR UND AUSDRUCK
Der Bau ist dem Gefälle folgend abgestuft. Das alles überspannende, durchformte Scheddach überhöht die Situation am Hang und setzt den Bezug zu klassischen Gewächshaustypologien. Alle Funktionsbereiche liegen kompakt nebeneinander ohne separate innere Erschliessung. Zentral liegt die von Fassade zu Fassade reichende Arbeitshalle. Die aufgereihten Nebenräume sind bergseitig von der Halle her direkt erschlossen. Talseitig und um einige Treppenstufen tiefer gelegen, liegt die Zone des Ladens und des Gewächshauses entlang der Südwestfassade. Talseitig entlang der Südwestfassade befindet sich die am tiefsten gelegene Ebene mit Laden und Anzucht. Offene Quer- und Diagonalblicke durch das Gebäude hindurch stärken die Wahrnehmung der grosszügigen inneren Gebäudeform.

KONSTRUKTION UND MATERIALISIERUNG
Das heterogene Raumprogramm der neuen Gärtnerei findet auch in der konstruktiven Ausformulierung seinen Ausdruck. Die Materialisierung und Konstruktion der Gärtnerei ist geprägt vom Gewächshausbau. Betonierte Stirnfassaden mit grosszügigen Öffnungen wie das markante Blumenfenster bilden zweiseitig einladende und zugleich kräftige Gebäudeabschlüsse. Dazwischen ordnen sich die fein strukturierten Glas-Metall-Holzfassaden und -dächer unter und falten sich über die Anzucht und Arbeitsräume hinweg.

Bauherr: Schweizerische Epilepsie-Stiftung Zürich, Direktauftrag
Architektur: Darlington Meier Architekten AG, Zürich Bauleitung: REBOBAU AG, Fehraltorf
Bauingenieur: Dr. Lüchinger + Meyer AG, Zürich HLSE-Planer: Raumanzug GmbH, Zürich
E-Planer: Schmidiger + Rosasco AG, Zürich Bauphysiker: Raumanzug GmbH, Zürich
Gesamtleitung, Projekt- und Ausführungsplanung, Realisation 2020 - 2021 Geschossfläche: 300 m2
Nachhaltigkeit: Photovoltaikanlage, Recyclingbeton, kompakter Baukörper, passive Wärmenutzung