Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

< Eingabe 112 >

Umbau MFH Eichweid, Wädenswil

ARCHITEKTUR
Ressegatti Thalmann GmbH

BAUHERRSCHAFT
Erbengemeinschaft Ressegatti

Das Gebäude aus den 60er Jahren musste saniert werden, denn es entsprach in vielerlei Hinsicht nicht mehr den heutigen Erfordernissen. Es gab unterschiedliche Wärmebrücken, die Grundrisse waren ungünstig und sehr knapp und sowohl die Haustechnik als auch die Oberflächen mussten erneuert werden. Die ursprüngliche Siedlung mit Baukörpern am Hang und viel Grün dazwischen wurde 1966 mit einem Bebauungsplan erstellt und schon zu Beginn abgeteilt. Bei einem Neubau hätten aufgrund der damals erfolgten Abparzellierung zwei Wohnungen weniger erstellt werden können, wodurch von einem Neubau abgekommen wurde. Neben Ertüchtigungen im Energiebereich sollte der Umbau insbesondere mehr Grosszügigkeit bei den Wohnungen erzielen. Die ursprünglich nach Norden zum See hin ausgerichteten Wohnräume der Vierzimmerwohnungen wurden neu durchgesteckt und erhielten über eine Loggiaerweiterung Bezug auf den gemeinsamen Siedlungsraum. Die freistehende Konstruktion aus Sichtbeton auf der Südseite ist auf die umliegenden Häuser ausgerichtet und vermittelt mit den Bauten des ehemals als überbauung konzipierten Ensembles. Sie erweitert die Wohnungen mit einem grosszügigen Aussenraum und gibt den zuvor nur zum See ausgerichteten Wohnräumen eine zweite Richtung. Der vormals gekammerte Grundriss mit engen Loggien erhielt durch neue diagonale Beziehungen Weite und Brauchbarkeit. Durch zwei mögliche Wege zwischen Wohn- und Schlafzimmer gewannen die Zweizimmerwohnungen an Grosszügigkeit.

Die Rohbausubstanz war gut jedoch sehr knapp bemessen. An verschiedenen Orten mussten im Inneren darum Betonunterzüge und -stützen eingebaut werden um Wände zu entfernen und so die knappen Grundrisse grosszügiger zu gestalten. So bleibt der Bestand trotz Totalsanierung lesbar und macht die Wohnungen reichhaltiger.

Der Erhalt des Bestandes erlaubte bereits verbaute Graue Energie zu bewahren. Durch die energetische Ertüchtigung der Aussenhülle kann ein Weiterbestehen mit wenig Unterhalt für die nächsten 25-30 Jahre garantiert werden. Eine zusätzliche Verbesserung der Energiebilanz wurde durch eine Photovoltaikanlage zur Strom- Eigenproduktion erreicht. Das bestehende Zweischalenmauerwerk wurde mit einer mineralischen Aussenwärmedämmung gedämmt und mit einem groben Kellenwurf in Handarbeit verputzt. Um die normalerweise entstehenden tiefen Fensterleibungen zu vermeiden, wurde der Fensteranschlag nach Aussen versetzt. Einzig die französischen Fenster der Süd- und Nordfassade wurden in der alten Position belassen und zeichnen sich neu durch ein durchgehendes, abgekantetes Aluminiumblech aus, welches die vormals monotone Nordfassade neu gliedert.