Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Revitalisierung Schulanlage Looren, Zürich

ARCHITEKTUR
Horisberger Wagen Architekten GmbH

BAUHERRSCHAFT
Stadt Zürich Amt für Hochbauamt

Der vielgestaltige Aussenraum mit Treppenhof, gestaltet vom Landschaftsarchitekten Ernst Cramer, und die wohl proportionierten Gebäudekörper der Architekten Del Fabro – Gerosa bilden den qualitätsvollen Rahmen der Schulanlage Looren aus den fruhen 1960er Jahren. Bauten und Aussenräume waren in die Jahre gekommen. Für die energetische Sanierung der Fassaden suchte die Stadt nach einem Vorschlag, der dem Standard Minergie P-Eco entspricht und als Pilotprojekt für Bauten der Spätmoderne dient. Zudem wurden barrierefreie Aussenräume gefordert. Der architektonische Ausdruck des Bestandsbaus sollte beibehalten werden. Das bestehende Tragwerk der Schultrakte war allerdings knapp dimensioniert, sodass die neue Fassade nur in Leichtbauweise ausgefuhrt werden konnte. Aus der Geäudehulle in Sichtbeton mit einer Prägung von rohen Brettern entsteht eine Holzfassade, die das einstige Schalungsbild wiedergibt. Mit horizontalen Friesbändern ergänzt, gliedert sie die Baukörper neu und schafft so eine subtile Neuinterpretation. Als Schlusseldetail gelten die Fassadenversätze und öffnungen: Dank der feingliedrigen Holzverkleidung mit integrierter Dämmung ist es gelungen, die Proportionen von Fenstern und Gebäudeteilen zu erhalten und so den Charakter der Schulanlage zu bewahren.

Die gartendenkmalpflegerisch geschützte Umgebung verweist auf das zeittypische Bestreben nach Einfachheit, Reduktion und geometrischer Strenge. Die damit einhergehende Monotonie sollte im Zuge der Sanierung einer biodiverseren Vegetation weichen. Um den gestalterischen Eindruck der Anlage nicht gänzlich zu ändern, bediente man sich der Dachflächen, welche mit 2'300 m2 ein grosses und bis dato ungenutztes Potential darstellten. In einem Forschungsprojekt wurden Nahrungs- und Niststrukturen für drei Wildbienenarten entwickelt und auf den Dächern umgesetzt. Die Wildbienenfauna ist nicht nur ein guter Biodiversitätszeiger im Allgemeinen, sondern lässt sich gut beobachten und in den Schulunterricht integrieren.