Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Doppelkindergarten Werd, Adliswil

ARCHITEKTUR
Reichel Architekten GmbH

BAUHERRSCHAFT
Stadt Adliswil, Liegenschaften

Am Standort des neuen Doppelkindergartens befand sich vorher ein kaum noch genutztes Pfadiheim in einer etwas verwilderten und unattraktiven Ecke des Schulareals. In der Wettbewerbsphase wurde dieser Standort bewusst gewählt, um mit dem Neubau des Kindergartens dort auch die Umgebung neu zu gestalten und aufzuwerten, an einem sehr schönen, fast idyllisch gelegenen Platz neben der Sihl.

Ein kleiner Versatz im Gebäude gliedert das Volumen in zwei Teile und schafft räumlich eine Fassung für die Eingangsbereiche mit Vordach. Mit dieser volumetrischen Gliederung reagiert der Kindergarten auf die bereits bestehende Staffelung der Bestandesbauten auf dem Schulareal Werd. In jedem Teilbereich des Kindergartens ist je ein Klassen- und Gruppenraum mit Nebenräumen angeordnet. Die Garderobe des Kindergartens wird vom Haupteingang am Schönauweg, als auch vom Ausgang zur Spielwiese/ Hort direkt erschlossen.

Sehr früh im Entwurf entstand die Idee für die Fassadengestaltung mit vertikalen Holzlamellen und Flechtstrukturen. Die Fassade soll mit der Zeit je nach Sonnenexposition unterschiedlich verwittern und in Bewegung wirken. Dies sehen wir als Referenz an das Wasser der Sihl und ihr Treibholz, sowie das frühere Flechten von Reusen zum Fischfang an solchen Wasserläufen.

Das Besondere im Neubau liegt neben der Fassade auch in den Inneneinbauten. Es war uns ein sehr wichtiges Anliegen, Garderoben und Schränke bis hin zum Waschtisch in die Architektur zu integrieren und nicht additiv zu betrachten. Es sollten ansprechend gestaltete Räume entstehen mit selbstverständlich wirkender Möblierung.

Der konstruktive Holzbau besteht aus vorfabrizierten Fassaden- und Dachelementen, wodurch sich eine eine sehr kurze Bauzeit im Rohbau ergab und die Gebäudehülle schnell aufgerichtet war. Dabei waren die Dachelemente des Pultdachs über den Klassenräumen für den Unternehmer eine grosse Herausforderung: Die rund 12m langen Elemente mussten über enge Quartierstrassen zum Bauplatz gebracht werden.

Holz als Baumaterial hat wesentlich zum Erfolg des Projekts beigetragen. Im Inneren und äusseren ist das Haus klar als Holzbau erkennbar und hat eine sehr einladende, helle und freundliche Atmosphäre. Es wurden nachhaltige Materialien und schadstofffreie Produkte verwendet.