Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

< Eingabe 37 >

Umbau und Sanierung Warenhaus C&A, Zürich

ARCHITEKTUR
atelier ww Architekten SIA AG

BAUHERRSCHAFT
Redevco (Suisse) SA

Das Modehaus an prominenter Lage im Stadtzentrum erhält ein neues Gewand. Die Neukonzeptionierung der Fassade thematisiert den gegenseitigen Dialog und die öffnung zum Stadtraum über alle Etagen. Ziel ist es die typologischen Merkmale eines bis dato nach Aussen geschlossenen Warenhauses zu hinterfragen und anhand von Ein-, Durch- und Ausblicken, einladend und dialektisch mit dem Strassenraum zu verbinden. Als gestalterisches Leitmotiv für die Fassade dient ein «Setzkasten». Die Interpretation erfolgt als homogene Haut, die in einem übergeordneten Muster im Fassadenraster und geschlossenen sowie transparenten Ausfachungen resultiert.

Historisch betrachtet, hat sich das Gebäude unter Erhaltung seiner Grundsubstanz hinsichtlich Nutzung und stadträumlicher Bedeutung vielfach transformiert. Nach der Errichtung 1884 mit klassischer Mischnutzung, erfolgten umfassende Umbauten im Jahr 1932 mit Aufstockung zum «Hotel Touring», sowie 1967 zu einem reinen Warenhaus, mit einer überwiegend geschlossenen Aussenhülle. Als eines der wenigen Solitär-Gebäude ist das Gebäude ein wichtiger Stadt-Baustein des übergeordneten Stadtkörpers an der Uraniastrasse. Die jetzige Intervention sieht die Ausbildung eines markanten Kopfbaus vor mit einer klaren Adressbildung Richtung Bahnhofstrasse.

Die tektonische Gliederung der Fassade nimmt mittels einer subtilen Detaillierung Bezüge auf zu den klassischen Gestaltungsprinzipien des kontextuellen Stadtkörpers, bestehend aus Sockel mit Belletage, Hauptgebäude und Dachabschluss. Die geschlossenen Elemente der Fassade sowie das Rahmenwerk der Fensterbereiche werden mineralisch ausgeführt, sodass das Gebäude einen harmonischen Bezug zu den steinernen Nachbarfassaden herstellt.

Das sanierte Gebäude leistet hinsichtlich der Nutzungsflexibilität und Anpassungsfähigkeit einen nachhaltigen Beitrag. Die Fassadenfelder des «Setzkastens» können in zukünftigen Nutzungsanpassungen optimal und flexibel auf änderungen bezüglich Tageslichtversorgung und nachträglichen Elementanpassungen in ihrer Funktion reagieren, ohne dass das Gestaltungsprinzip beeinträchtigt wird.

Neben der neuen Fassade wurde das Bestandsgebäude auch haustechnisch, energetisch, brandschutztechnisch, schadstoffhaltig und statisch (Erdbebensicherheit) komplett saniert. Dadurch ist unter anderem der Energieverbrauch entsprechend und signifikant optimiert worden. (Zertifizierung: Breeam CH Bestand, «Exzellent»).

Die bestehende Dachstruktur des Gebäudes wurde ebenso neu gedämmt. Ferner wurde diese mit einem Blechdach neu eingedeckt, sowie zur Hälfte mit einer extensiven begrünten Dachfläche (Hitzeminderung) und einer begrünten Dachterrasse versehen.