Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

< Eingabe 42 >

Ersatzneubau Mehrfamilienhaus, Stäfa

ARCHITEKTUR
ERP Architekten AG

BAUHERRSCHAFT
Privat

Die Vorschriften der Kernzone beeinflussen das Projekt neben den üblichen Regeln zu Höhe und Abständen vor allem in der städtebaulichen Setzung und im architektonischen Ausdruck. Die Einpassung in die Umgebung und den historischen Kontext ist massgebend. Die Dachform, baurechtlich ein Attikageschoss, formal ein Mansardendach nimmt die Dachform des zu ersetzenden Hauses auf und vermittelt so zu den umliegenden Bauten. Das Grundstück liegt an der Nahtstelle zwischen Kern- und Zentrumszone und definiert somit den übergang von der Bergstrasse zur Bahnhofswiese.

Zwei, in Dimension und Proportion an den Altbau erinnernde Gebäudeteile sind zu den beiden Strassen gerichtet und bilden dazwischen einen Gartenbereich aus. Die Strassenecke bleibt, wie das ursprünglich schon der Fall war, unbebaut. Der Rhythmus von Bebauung und Freiraum wird weitergeführt, der Garten knüpft an die umliegenden Vorgartenzonen an. Auch die Adresse bleibt erhalten. Durch den Rücksprung in der Nordfassade entsteht ein grosszügiger, rollstuhlgängiger Eingangsbereich.

Ein Sockel, mit der am tiefsten Punkt gelegen Garageneinfahrt, bildet die Basis für die drei Wohngeschosse mit Dachgeschoss. Er tritt wegen der Terrainverhältnisse an der Bergstrasse nicht in Erscheinung, so dass die Höhe des Hauses relativiert wird. An der Bahnhofwiese übernehmen die drei aufgesockelten Obergeschosse das Mass der Nachbarbauten der angrenzenden Zentrumszone.

Das Dach ist durch einen umlaufenden Dachrand und einen Wechsel im Material klar abgesetzt und lesbar. Bereiche, welche an die Fassade ragen sind leicht abgeschrägt, erinnern an das ursprüngliche Mansardendach und rahmen die angrenzenden Räume mit ihren vorgelagerten Dachterrassen. Die stehenden Fensterformate werden durch Leibungen gefasst, die Verdunklung mit Fensterläden stellt den Bezug zum ersetzten Gebäude und den umliegenden Bauten der Kernzone her.

Vier grosszügige Wohnungen je Geschoss nutzen die umliegenden Lagequalitäten. Die Vor-und Rücksprünge des Gebäudes schaffen an allen Seiten Raum und so eine angemessene Distanz zwischen den Wohnungen und der Umgebung. Um die ins Gebäudevolumen integrierten Loggien gruppieren sich die Ess- und Wohnbereiche und beziehen diese räumlich ein. Die Schlafräume sind in der Nähe der Nasszellen und können lärmabgewandt gelüftet werden. Im Erdgeschoss sind drei grössere Wohnungen so situiert, dass jede Wohnung neben dem gedeckten privaten Aussenraum auch über einen Gartenzugang verfügt.