Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

< Eingabe 77 >

Wohnüberbauung Giessenhof, Dübendorf

ARCHITEKTUR
ADP Architektur Design Planung AG

BAUHERRSCHAFT
CS Real Estate Fund Siat


Die verkehrsreiche überlandstrasse, die rückwärtige Florastrasse und die ansprechende Landschaft entlang der Glatt bilden den engeren Rahmen für das Projekt Giessenhof. Die überlandstrasse, neu ebenfalls durchgehend von Alleebäumen gesäumt, wird zu einer städtischen Hauptstrasse aufgewertet. Die Florastrasse, aufgespannt zwischen dem Tetris-Hochhaus und dem Giessen-Hochhaus bildet als quartierinterne Wohnstrasse das Rückgrat des gesamten Areals.

Aus diesen Voraussetzungen heraus wird ein einfacher, starker Gebäudetypus entwickelt. Kernstück der Anlage ist ein grosszügiger, sorgfältig gestalteter Hof als Ergänzung, aber auch als ein identitätsstiftender Kontrast zu den umgebenden Fluss-, Stadt- und Industrielandschaften. Um diesen Hof herum werden die Wohnungen für unterschiedliche Marktsegmente angeordnet. Die Wohnungen sind prinzipiell als zweiseitig orientierte Durchwohnungstypen organisiert. Jede Wohnung hat somit einen Bezug zum identitätsstiftenden Innenhof. Durch die geschlossene Form des Hofgebäudes wird die Bebauung wirkungsvoll vom Verkehrslärm der überlandstrasse geschützt.

Im Sinne einer klaren Adressbildung werden die Treppenhäuser mit den vorgelagerten Veloabstellplätzen konsequent vom umgebenden öffentlichen Raum bzw. von den Durchgängen im Südrand aus erschlossen. Alle Treppenhäuser haben eine direkte Anbindung an den Hof, so dass dieser gemeinsame, halbprivate Bereich für alle Bewohner auf kurzem Weg erreichbar ist.

Das Gebäude wird durch das öffnungskonzept und die Materialisierung spannungsvoll gegliedert. Die Fassade besteht aus hinterlüfteten Faserbetonelementen, die teils strukturiert und eingefärbt sind. Die südliche Balkonschicht wird in regelmässigen Abständen unterbrochen. Weil die Unterbrechungen auf den Etagen zueinander versetzt sind, entstehen auf allen Balkonen zweigeschossige Bereiche. Die durchlaufenden Balkonflächen im Hof dagegen sind fein mäandrierend ausgebildet. im Sinne eines spielerischen Ausdrucks beleben und bereichern sie den langgestreckten Hofraum.

Umlaufende, leicht erhöhte Vorbereiche, welche die mäandrierende Form der Balkonschicht übernehmen, gewähren den Erdgeschosswohnungen im Hof die notwendige Privatsphäre. Auf der Südseite gilt dasselbe Prinzip. Hier verläuft dieser Vorbereich im Sinne eines klassischen Vorgartens parallel zur Fassade. Der grossen Diskrepanz zwischen öffentlichem und privatem Aussenraum entsprechend ist der Höhensprung zwischen der Vorgartenzone und der Florastrasse deutlich grösser als im Hof.

Im überhohen Erdgeschoss entlang der überlandstrasse, im Mündungsbereich der Giessenstrasse und im östlichen Zwischenraum befinden sich Ateliers und Räume für Kleinstgewerbe. Sie sind so angelegt, dass sie mit den angrenzenden Wohnungen kombiniert oder untereinander zusammengeschaltet werden können.