Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Wohn- und Gewerbehaus Hallenstrasse, Zürich

ARCHITEKTUR
Bob Gysin + Partner AG

BAUHERRSCHAFT
Anlagestiftung Swiss Life / Swiss Life AG

Der Ersatzneubau befindet sich in einer ruhigen Nebengasse im Zürcher Seefeld-Quartier. Angrenzend an ein Geschäftshaus an der rege befahrenen Dufourstrasse erschient der Bau als Mediator zwischen den unterschiedlichen Stadt- und Strassengesichtern. Der Ersatzneubau beherbergt 15 Wohnungen und 280 m2 Gewerbefläche.

STäDTEBAU
Das Gebäude wird durch innere und äussere Kräfte geformt und ist so auch ein Mediator zwischen äusserer und innerer Logik. In der Ausarbeitung von Volumen, Proportionen und äusserer Materialisierung wurden Elemente und Fluchten aus der Nachbarschaft aufgenommen und in einem eigenständigen Projekt mit zeitgemässen Grundrissen und eigenem Ausdruck zusammengeführt. Die baurechtlich notwendige Abtreppung wurde genutzt, um über die Ausbildung von Terrassen den NutzerInnen viel Tageslicht und private Aussenräume in einem dichten städtischen Kontext zu bieten. Das Erdgeschoss wird durch öffentliche und kommerzielle Nutzungen belebt und der Hinterhof wird durch einen neuen Kleinst-Grünraum aufgewertet.

INNERE ORGANISATION UND STRUKTUR
Im Innern gelangt man nach dem Treppenhaus im ersten Geschoss über eine «rue intérieure» und im 3. Obergeschoss über einen lichtdurchfluteten Korridor zu den Wohnungen. Die Grundrisse inklusive Erschliessungsflächen sind auf jeder Etage verschieden, um jeder räumlichen Situation Rechnung zu tragen. Der vielfältige Wohnungsmix reicht von «Microappartements» bis zu 3,5-Zimmer Maisonettwohnungen. Wenige, dafür hochwertige und langlebige Materialien prägen die Innenräume des nach Minergie geplanten Gebäudes. Die Tragstruktur ist in einer Skelettbauweise, die Fassade in Holzelementbau erstellt. Sämtliche Innenwände sind nicht tragend. Der ruhige Pol und tragende Kern bilden die Nasszellen, die konsequent übereinander liegen.

ERHALTEN UND SPAREN
Allem voran zeigt das Projekt, wie der Erhalt von Gebäudeteilen zu weniger Emissionen und geringeren Kosten führen kann. Aufgrund der schwierigen Gründungs- und Grundwassersituation durch die Nähe zum See und den engen Bauplatzverhältnissen wurde das bestehende Untergeschoss des ehemaligen Parkhauses erhalten und das neue Gebäude auf dem Bestand abgestellt. Auf diese Weise entfiel ein aufwändiger Baugrubenabschluss, eine teure Wasserhaltung und die Abfangung der Nachbargebäude. Mit einem leicht erhöhten Planungsaufwand konnte so nicht nur eine erhebliche Einsparung an CO2 und Grauer Energie erreicht, sondern auch eine bedeutende Kostenreduktion erzielt werden.