Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

< Eingabe 108 >

Wohnsiedlung Hohl-, Freihofstrasse, Zürich

ARCHITEKTUR
Adrian Streich Architekten AG

BAUHERRSCHAFT
Gemeinnützige Baugenossenschaft Röntgenhof Zürich

Die Hohl-, Basler- und Badenerstrasse mit den angrenzenden Infrastrukturbauten, grossen Wohnhöfen, Gewerbebauten und auch kleinteiligen Strukturen sind im kollektiven Gedächtnis der Stadt Zürich verankert. In einem ruhigen Rhythmus unterteilen diese wichtigen Achsen das Letziquartier in gut proportionierte, städtische Felder. Mit unserem Projekt knüpfen wir an die Tradition der grossen Höfe im Quartier an. Ein durchgehend bebauter Hofrand schützt den Hof und die Wohnungen vor dem Strassenlärm. Zwei Kopfbauten spannen eine Figur auf, die einen grossen, nach Westen offenen Innenhof umschliesst. Die westlich gelegene Freihaltezone und der Letzipark verleihen dem Innenhof eine zusätzliche enorme Weite. Durchgehende Eingangshallen im Zugangsgeschoss verbinden die Strassenseite mit dem Hof und den Treppenhäusern.

Ein kräftiger, achtgeschossiger Riegel fasst mit ruhigem Rhythmus die Freihofstrasse. Regelmässige Einbuchtungen gliedern diese mächtige Wand in Abschnitte aus Backstein oder Verputz. An ihren Enden führen zwei gänzlich verschiedene Kopfbauten die Körnung und Ausrichtung der Nachbargebäude weiter: ein Solitär an der nördlichen Hohlstrasse und ein abgetreppter Kamm zu den Wohn- und Gewerbebauten im Süden. Der grosse, grüne Hof verbindet sich mit dem Garten des legendären Restaurants Da Angela. Jeden dieser Gebäudeteile prägt ein anderer Wohnungstyp. Im Riegel verbindet ein grosser Raum die Strasse mit dem Hof. Wenige schräge Wände setzen diese relativ kleinen Familienwohnungen unter Spannung. Im nördlichen Kopfbau richten sich die Wohnungen nach drei Seiten und nehmen die Regelhaftigkeit und Symmetrie der dortigen Altbauten auf. Im Kamm gruppieren sich die Wohnungen um die offenen Höfe und richten ihre Terrassen zur Sonne. Die Aussenräume stufen das gewünschte Mass an öffentlichkeit ab. Dort, wo sich die beiden Strassen kreuzen, bildet die eingezogene Ecke des Gebäudes einen kleinen Stadtplatz. Den Riegel an der Freihofstrasse säumen die Vorgärten der Erdgeschosswohnungen, und zwei hohe Durchstiche führen in den frei zugänglichen Gartenhof, in dem Hecken die Kiesflächen der Bewohner abgrenzen. In der Mitte des Hofes umrahmt ein Baumkranz das gemeinschaftliche Herz aus Rasen, Spielplätzen und Kieswegen. Ein Grünraum, der von innen heraus Identität stiftet.