Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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Ergänzungsneubau Witikonerstrasse, Zürich

ARCHITEKTUR
Baumberger & Stegmeier Architekten

BAUHERRSCHAFT
Stiftung PWG

Mit dem Neubau der Stiftung PWG konnten preisgünstige Familienwohnungen an bevorzugter Lage am Stadtrand realisiert werden. Dabei galt es den Siedlungsrand gegenüber der angrenzenden, offenen Landschaft zu stärken und gleichzeitig eine Architektur zu etablieren, die sich ganz aus dem Landschaftsbezug ableitet und die Identität von Witikon fortschreibt. Eine Grundrisstypologie mit nutzungsneutralen Räumen und unterteilbaren Wohn-Essbereichen erhöht die Nutzungsflexibilität der Wohnungen.

Wohnüberbauungen der Nachkriegsmoderne, mit starkem Landschaftsbezug, prägen die Identität von Witikon. Trotz Verdichtung der Parzelle wird die offene Baustruktur des durchgrünten Stadtquartiers mit einem fliessenden Grünraum erhalten. Die Volumen entwickeln sich in Falllinie des Terrains und stufen sich oben zu einer Dachlandschaft ab. Dadurch konnten lärmgeschützte Wohnungen mit Blick zur offenen Landschaft und ein geschützter, gut besonnter Siedlungsmittelpunkt geschaffen werden.

Die Wohnungen interpretieren den «Hallentyp», der sich gut in den spätmodernen Kontext eingliedert und an das ländliche Wohnen anknüpft. über ein Entrée mit Schrank betritt man die zentrale Wohnhalle mit Ost-West-Bezug. Durch die seitlichen Erweiterungen und die nicht parallelen Wände wird ein offenes Zentrum geschaffen. Die über Eck angeordneten Zimmer mit zum Teil raumhohen Türen erweitern die Halle und schaffen trotz sparsamer Wohnfläche grosszügige diagonale Blickbezüge.

Die Architektur bezieht sich auf den baulichen und landschaftlichen Kontext, prägt aber gleichzeitig einen eigenen identitätsstiften Ausdruck. Ein «weiches» Kleid aus lasiertem Holz unterstützt den landschaftlichen Bezug des Konzepts. Das feine Netz aus natureloxierten Aluminiumbänken und Holz- Metallfenstern überspannt das Gebäude und nobilitiert den Ausdruck.

Das Gebäude entspricht den Minergie P-ECO-Anforderungen. Eine PV-Anlage auf dem Dach sowie eine kontrollierte Lüftung mittels Einzelraumgeräten mit Wärmerückgewinnung unterstreichen die ökologischen Ambitionen des Projekts. Die Fassadenkonstruktion aus Holzelementen reduziert den Grauenergieanteil. Dank dem durchgängigen Grünraum in Fallrichtung des Hanges werden die Luftströme nicht gestört und ein maximal grosser Anteil an unversiegelter Fläche dient dem Stadtklima.

Bebaut wurde nur der steile, bislang unbebaute Nordhang. Die bestehenden Bauten auf der Parzelle werden als preisgünstige Wohnungen erhalten. Die Mieten in den neuen Wohnungen betragen durchschnittlich nur 243 Fr./m2a. Daraus ergibt sich z. B. für eine 4.5-Zimmer-Wohnung ein Mietzins von 1700–2200 Franken netto für rund 100 m² Mietfläche.