Architekturpreis Kanton Zürich

Der H3

Im P.

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WALO, Zürich

ARCHITEKTUR
Duplex Architekten AG

BAUHERRSCHAFT
Walo Bertschinger AG Immobilienentwicklung

Das WALO-Haus liegt in der Nähe des Zürcher Hauptbahnhofs. Der ehemalige Hauptsitz der Firma WALO wurde durch ein fünfgeschossiges Wohn- und Geschäftsgebäude ersetzt. Es liegt am Ende eines schmalen Blockrandes, die Kopfseite befindet sich gegenüber dem Klingenpark und bildet den räumlichen Abschluss der innerstädtischen Parkanlage. Seitlich wird das Gebäude von zwei schmalen Strassen flankiert, die Wohnungen sind somit zwischen einem grosszügigen Parkraum und engen Stadtschluchten aufgespannt.

Das Gebäude gliedert sich in Sockelbereich, Regelgeschosse und Attikageschoss. Wie bei einem klassischen Bürobau ziehen sich horizontale Bänder über die gesamte Fassade. Die Ecken, auch die der Fensterbänder sind ausgerundet. Das verstärkt den Eindruck einer durchlaufenden Gliederung. Um eine maximale Ausnutzung zu erreichen, wurde die Gebäudefigur beim Entwurf um die erlaubten volumetrischen Additionen in Form von Erkern und Attika erweitert. Der Baukörper ist eine architektonische Vereinigung der Standortgeschichte der Firma WALO: Die Referenz zur Büroarchitektur verweist auf den vorherigen Bau, die Loggien und Erker auf die heutige Wohnnutzung.

WALO stellt unter anderem Terrazzoböden her. Dieses Material dient zur Fassadenverkleidung und prägt den Ausdruck des Gebäudes. Die Brüstungsbänder bestehen aus vorgefertigten Elementen aus gegossenem und handgeschliffenem Kunststein.

Auf den Regelschossen befinden sich verschiedene Wohnungen mit 2.5 bis 4.5 Zimmern. Das Treppenhaus erschliesst pro Geschoss fünf Wohnungen, die sich zu den Fassaden hin zu grossen, offen gestalteten Wohnbereichen entwickeln. Jeweils längs zur Fassade staffeln sich Zimmer, Loggia und Bad. Sie setzen den schmalen Seitenstrassen eine räumliche Weite entgegen. Die auskragenden Erker bieten weite Ausblicke in den Strassenraum. Die durch Schiebetüren vom offenen Wohnraum getrennten Bäder liegen an der Fassade und ermöglichen eine Nutzung mit Aussicht auf die Stadt.

Bei der Materialwahl wurde die Plastizität von Chiaroscuro-Zeichnungen in die Architektur übersetzt. So finden sich helle und dunkle Bereiche mit weichen übergängen. Um dem Aussen im Inneren eine grosse Präsenz zu verschaffen, sind Boden, Wände und Decken der Wohnungen im Kontrast zum farbintensiven Park- und Stadtraum weiss gehalten. Die sandfarbenen Fensterbänder rahmen den Blick nach aussen. Die Fensterbrüstungen weisen ein leicht nach innen geschwungenes Volumen auf. Der Lichteinfall wird gebrochen, ein Spiel von Licht und Schatten erzeugt. An den Fassadenecken entsteht dank der ausgerundeten Glas- und Kunststeinbänder eine Varianz verschiedener Glanzgrade und Spiegelungen.